Verbraucher*innen kaufen immer mehr Bio-Produkte

17. Februar 2021 | Landwirtschaft, Massentierhaltung, Nachhaltigkeit

Im Corona-Jahr 2020 wächst die Bio-Sparte deutlich. Das zeigen neue Zahlen, die der Bund Ökologische Lebensmittelwirtschaft (BÖLW) am heutigen Mittwoch präsentierte.

Bio-Gemüse ist zunehmend gefragt Bio-Gemüse ist zunehmend gefragt  (Free-Photos / pixabay)

Bio ist zunehmend gefragt. Der aktuelle Trend im Corona-Jahr zeigt: Wenn Menschen verstärkt selbst kochen und die Wahl haben, greifen sie zu ökologischen Produkten.

Denn Fakt ist: 2020 wuchsen sowohl die Nachfrage nach Bio-Lebensmitteln als auch die Höfe, auf denen Bio produziert wird.

Einige Flächen konnten dabei von konventioneller auf Bio-Produktion umgestellt werden. Insgesamt 10,2 Prozent aller Landwirtschaftsflächen sind damit Bio. Ein Plus von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. 35.413 Höfe in Deutschland zählte die Bio-Branche 2020 insgesamt.

Fortschritt trotz mangelnder Rückendeckung aus der Politik

Trotz der guten Nachrichten und der enormen Nachfrage verschwanden in den vergangenen fünf Jahren auch rund 12.000 Höfe. Der Agrarstrukturwandel macht nicht an den Bio-Betrieben halt. Auch hier werden kleinere Höfe zunehmend verdrängt.

Bislang wird der Wandel allerdings zunehmend von den Verbraucher*innen getrieben. Denn die entdecken immer häufiger, welche vielfältigen Möglichkeiten es für eine gesunde Bio-Ernährung gibt. Die Bio-Abokisten-Services etwa mussten bereits beim ersten Lockdown ihre Kapazitäten stark aufstocken, um die wachsende Nachfrage bedienen zu können. 

Auch die Lebensmittelherstellung entwickelt sich

Auch die Öko-Herstellung von Lebensmitteln entwickelte sich gut: 16.281 Bio-Hersteller*innen sorgen – vor allem auch in den ländlichen Regionen und um die Ballungszentren herum – für Arbeitsplätze und Wertschöpfung im ländlichen Raum.

In den vergangenen fünf Jahren stiegen 3.351 Betriebe (plus 26 Prozent) in die Produktion von Öko-Lebensmitteln ein. Aber das reicht noch lange nicht aus. Viele Bio-Produkte kommen trotz der riesigen Nachfrage noch nicht aus der Region.

Unterm Strich bildet die stärkere Nachfrage nach Bio eine Chance für die Öko-Betriebe. Doch die positive Entwicklung der Lebensmittelherstellung darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass bei der Herstellung noch viel Luft nach oben ist. Hier muss die Politik mit förder-, forschungs- und ordnungspolitischen Maßnahmen eingreifen und die ökologische Herrstellung unterstützen.

Ohne die Bio-Müllerinnen, -Meier, -Bäcker oder Fleischverarbeiter*innen fehlt ein wichtiger Baustein für die regionale und dauerhaft sichere Versorgung.

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