Das Mercosur-Abkommen – Brandbeschleuniger im Amazonas

23. September 2019 | TTIP / CETA, Lebensräume, Wälder, Klimawandel

Waldbrand im Amazonas  (Douglas Freitas / Amigos da Terra Brasil)

Während in Brasilien noch immer der Amazonas brennt, hält Deutschland weiter am Mercosur-Abkommen fest. Das Abkommen hat das Ziel, die Exporte von Rindfleisch und Soja aus den Mercosur-Staaten, zu denen auch Brasilien gehört, weiter anzukurbeln. Schon jetzt sind Brandrodungen für Sojaplantagen und Flächen für Rinderherden einer der Gründe, weshalb in Brasilien der Amazonas brennt.

Das Mercosur-Assoziierungsabkommen wird bereits seit mehr als 20 Jahren verhandelt. Die Europäische Union und insbesondere Deutschland möchte Auto-Exporte ausweiten, die Länder des Mercosur ihre Agrarexporte. Ende Juni verkündeten die Verhandlungsführer der EU sowie des Mercosur eine politische Übereinkunft, die das baldige Ende der Verhandlungen zum EU-Mercosur-Abkommen einläuten sollte. Beide Seiten feierten dies als "historischen Moment", da es sich um das größte bislang ausgehandelte Abkommen der EU, aber auch des Mercosur, handelt.

Doch bald schon verdrängten die Bilder des brennenden Amazonas in Brasilien die positiven Stimmen und Kritik wurde laut. In Österreich hat der Nationalrat diese und kommende Regierung sogar auf ein Veto des Abkommens im EU-Rat verpflichtet. Nichtsdestotrotz hält die EU-Kommission an ihrem Zeitplan fest – und das Abkommen wurde bereits zur juristischen Durchsicht und Reinschrift, dem sog. "legal scrubbing" gegeben. 

Der BUND gibt gemeinsam mit einem breiten Bündnis aus Umweltverbänden in einem aktualisierten Factsheet zum EU-Mercosur-Abkommen einen kurzen Überblick über die heikelsten Punkte im Text des Abkommens. Das Infoblatt klärt über das Ratifizierungsverfahren auf und verdeutlicht einmal mehr, warum es wichtig ist, dass wir uns in Zeiten der Klimakrise klar gegen Handelsabkommen positionieren, die allein den großen Agrar- und Autokonzernen nutzen, nicht aber Mensch und Umwelt.

Fakten zum Mercosur-Abkommen

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