Kund*innen würden sich am Papier-Strohhalm stören, so das Unternehmen. Capri-Sun argumentiert, dass Plastikstrohalme aus nur einem Kunststoff-Material leichter zu recyceln seien als die derzeit verwendeten Papierstrohhalme. Bei dieser Argumentation lässt Capri-Sun jedoch völlig außer Acht, dass Plastikstrohhalme eines der häufigsten Abfallprodukte sind, die an europäischen Stränden und im Meer gefunden werden.
Tödlicher Müll für Meerestiere
Jedes Jahr sterben Millionen Meerestiere und Vögel durch Plastik-Abfall. Sie verheddern sich darin oder verwechseln die Plastikteile mit Nahrung. Die Folgen sind Verletzungen, Strangulationen und plastikgefüllte Mägen. Die Tiere verhungern dann mit einem Magen voller Plastik. Sicher erinnern sich auch viele an die verstörenden Bilder von Schildkröten und Vögeln, die von Plastikstrohhalmen durchbohrt wurden.
Erfolg der Petition unwahrscheinlich
Doch das scheint dem Unternehmen Capri-Sun egal zu sein. Mit ihrer Petition möchten sie nun eine Million Unterschriften sammeln und bei der EU-Kommission eine Ausnahme-Genehmigung beantragen. Es ist jedoch unwahrscheinlich, dass die Kommission einem Unternehmen eine solche Ausnahme genehmigt. Das Signal, dass Capri-Sun damit sendet, ist dennoch fatal. Plastikverpackungen brauchen in der Produktion große Mengen an Öl beziehungsweise Gas. Der Großteil der Plastikverpackungen wird immer noch verbrannt. Weiter auf Einweg-Verpackungen aus Plastik zu setzen ist also schlicht nicht zukunftsfähig. Das sehen Sie auch so? Dann teilen Sie doch gerne unseren Beitrag auf Instagram und schreiben Sie uns in die Kommentare, was Sie von der Capri-Sun-Petition halten.
Top-Verschmutzer: Capri-Sun auf Platz vier
Hunderte Ehren- und Hauptamtliche des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), des BUND-Meeresschutzbüros und der BUNDjugend haben in Müllsammelaktionen über zwei Jahre hinweg tausende Müll-Teile aufgesammelt. Davon haben wir 2500 Müllteile auf Hersteller und Material geprüft. Die Hälfte des analysierten Mülls ist aus Plastik. Capri-Sun ist auf Platz vier der am häufigsten gefundenen Einweg-Verpackungen. Auch in diesem Jahr werden wir wieder Müll sammeln und diesen analysieren. Sie wollen uns dabei unterstützen? Dann schließen Sie sich einer unserer Müll-Sammel-Aktionen in Bremen, Garching, Günzburg, Hamburg, Neubrandenburg, Rostock oder Dithmarschen an. Oder starten Sie eine eigene Aktion und schicken Sie uns eine Liste Ihres gesammelten Mülls. Diese fließt dann in unsere Auswertung ein. Dazu reicht es, einfach unser Formular ausfüllen.