BUND fordert Abkehr von der Exportstrategie und lehnt lange qualvolle Tiertransporte ab

24. Mai 2017 | Massentierhaltung, Landwirtschaft

Die Bundesregierung hat in den vergangenen vier Jahren viel zu wenig getan, um die Missstände in der Landwirtschaft zu beheben. Statt eine tier- umweltfreundliche Tierhaltung zu fördern wurden die Exporte immer weiter ausgebaut.

Die Nutztierhaltung wurde in den letzten Jahrzehnten in Deutschland sehr stark ausgebaut. Gleich­zei­tig gibt es erhebliche Defizite im Tier- und Umweltschutz. Die Bundesregierung hat in den vergangenen vier Jahren viel zu wenig getan, um die Missstände in der Landwirtschaft zu beheben. Statt eine tier- umweltfreundliche Tier­hal­tung zu fördern wurden die Exporte immer weiter ausgebaut.

Bereits 2016 ereignete sich ein trauriger Rekord, als Folge von Schmidts exportorientierter Agrarpolitik. In deutschen Schlachthöfen wurde 2016 erneut mehr geschlachtet als zuvor, obwohl der Fleischkonsum in Deutschland kontinuierlich sinkt. Insgesamt wurde die Fleischproduktion 2016 auf 8,25 Millionen Tonnen gesteigert. Die Ausfuhrmenge der Europäischen Union (EU) stieg gegenüber 2015 um 27 Prozent und überwand mit 1,05 Millionen Ton­nen erstmals die Millionenmarke.

Doch resultiert aus Schmidts Politik nicht nur eine Rekord in den Schlachthöfen. Auch die Anzahl der Langstreckentransporte lebender Rindern ist in Schmidts Amtszeit stark gestiegen – so haben sich etwa die Transporte nach Russland und in die Türkei mehr als verzehnfacht. Durchschnittlich 70 Stunden dauert beispielsweise laut Plan der Transport von Rindern in die Türkei. Dieser Boom der Langstrecken­trans­por­te ist die Bilanz der knallharten Exportstrate­gie von Minister Schmidt.

Der BUND fordert den Umbau der Tierhaltung. Weitermachen wie bisher ist keine Option, denn die die heute praktizierte industrielle Tierhaltung ist gesellschaftlich nicht mehr akzeptiert. Bei Kon­su­ment*innen findet ein Bewusstseinswan­del statt und Fleischkon­sum geht zurück.

Der BUND fordert die Abkehr von der Exportstrategie und den Umbau der Tierhaltung

  • Tierhaltung muss an Fläche gebunden werden.
  • Ausrichtung der Tierproduktion auf den Export muss beendet werden.
  • Nutztierhaltung muss umgebaut werden: Tiergerechtere Haltung –z.B. Weidehaltung muss gefördert und Intensivtierhaltung eingedämmt werden.
  • Tierhaltungsvorschriften müssen verschärft, die Umsetzung besser kontrolliert werden.
  • Konsument*innen müssen zukünftig erkennen können, aus welcher Haltung das Fleisch stammt, daher muss eine verbindliche Haltungskennzeichnung eingeführt werden.
  • Tiertransporte müssen auf maximal 4 Stunden im Inland und maximal 8 Stunden bei Exporten begrenzt werden.

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