Bienensterben durch Glyphosat

25. September 2018 | Umweltgifte, Naturschutz, Wildbienen

Glyphosat ist nicht nur laut Weltgesundheitsorganisation "wahrscheinlich krebserregend beim Menschen". Es trägt auch maßgeblich zum Artensterben in der Agrarlandschaft bei. Eine neue Studie zeigt zudem, dass Glyphosat mutmaßlich eine große Rolle beim Rückgang der Bienenvölker spielt.

Honigbienen. Foto: PollyDot / CC0 1.0 / pixabay.com Neue Studienergebnisse zeigen, dass Glyphosat das Immunsystem von Honigbienen schwächt.  (PollyDot / pixabay.com)

Glyphosat könnte eine wichtige Ursache für das weltweite Bienensterben sein. Das zumindest legt eine neue Studie der Universität von Texas in Austin nahe, die im renommierten Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde.

Demnach wird durch Glyphosat das Immunsystem von Honigbienen derart geschwächt, dass sie schneller sterben, wenn sie mit Krankheitserregern in Berührung kommen, als Bienen, die Glyphosat nicht ausgesetzt waren. In der Studie haben die Forscher*innen dabei ausschließlich mit Konzentrationen des Totalherbizids gearbeitet, wie sie auch tatsächlich in der Natur angewendet werden – und bisher als "unbedenklich" galten.

Der BUND meint: Diese Studienergebnisse zeigen einmal mehr, dass Glyphosat umgehend vom Markt genommen gehört!

Zulassung von Pestiziden reformieren

Die Zulassungsverfahren von Ackergiften wie Glyphosat oder den ebenfalls bienengefährdenden Neonikotinoiden müssen dringend reformiert werden. Es kann nicht sein, dass Wirkstoffe zugelassen werden, deren Wirkungsweise noch nicht umfassend erforscht ist. Im Zweifelsfall muss hier das Vorsorgeprinzip greifen, d.h. solange nicht zweifelsfrei erwiesen ist, dass ein Stoff für Umwelt und Gesundheit unbedenklich ist, darf er nicht zugelassen werden.

Voraussetzungen für die Zulassung von Pestiziden auf nationaler und EU-Ebene sollten dabei industrieunabhängige Studien sein. Auch Langzeitfolgen und Wechselwirkungen verschiedener Pestizide müssen untersucht werden. Zudem muss es möglich sein, gefährliche Stoffe schnell vom Markt zu nehmen, sollten sich neue wissenschaftliche Erkenntnisse ergeben.

Deutschland muss aus der Nutzung von Glyphosat aussteigen

Der BUND fordert außerdem Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner auf, den im Koalitionsvertrag zugesagten Ausstiegsfahrplan für Glyphosat nun zügig vorzulegen. Sie würde damit dem Willen der Bevölkerung entsprechen: 85 Prozent der Deutschen wollen laut einer BUND-Umfrage den Komplettausstieg aus Glyphosat. 

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