Der Start der Arbeiten im Gelände war ein besonderes Ereignis im Projekt "Lebendige Auen für die Elbe". Denn in den vergangenen Jahren galt es zunächst, Anwohner*innen zu informieren, Flächen zu erwerben, Wasserstände zu modellieren und Genehmigungen einzuholen.
Nun wird der Lebensraum in der Aue durch die Baumaßnahmen nachhaltig aufgewertet. Denn sie ändern die Struktur des Gewässers, das in den 1980er Jahren künstlich entstanden ist, als Material für einen neuen Deich benötigt wurde. Fische können in den neuen Flachwasserzonen laichen, Jungfische finden Schutz vor Räubern.
Zudem erwärmen sich die flachen Bereiche schneller, wodurch sich etwa Wasserflöhe und Insektenlarven – wichtige Nahrungsquellen für die Fische – besser vermehren. Auch Röhricht kann sich bilden und weitere Rückzugsmöglichkeiten für Fische bilden. Die Anzahl der Fische in der Flussaue war im vergangenen, sehr trockenen Sommer stark zurückgegangen, wie eine Elektrobefischung im Rahmen des Projektes zeigte.
Ein Lebensraum für bedrohte Tiere
Für Rotbauchunke und Kiebitz sind die ebenfalls angelaufenen Arbeiten in der näheren Umgebung des Gewässers wichtig. Hier haben die Bagger das Gelände so modelliert, dass sich flache Kleingewässer bilden können – ein idealer Lebensraum für die bedrohte Rotbauchunke und andere Amphibien.
Der Kiebitz ist ein Bodenbrüter, dessen Bestände in den vergangenen Jahren aufgrund des Rückgangs von Feuchtwiesen und Grünland stark abgenommen haben. Ihm nützen die Inseln zwischen den neu entstanden, kleinen Tümpeln. Denn dort ist sein Gelege vor Fressfeinden wie dem Fuchs sicher und das Nahrungsangebot in der Umgebung ist groß.
Weitere Arbeiten in der Hohen Garbe sollen das Gebiet künftig wieder an die Dynamik der Elbe anschließen, das Wasser des Flusses soll also ungehindert ein- und ausströmen und so für natürliche Auenverhältnisse sorgen. Der Hochwasserschutz ist weiterhin durch einen weiter landeinwärts liegenden Deich gewährleistet.
Gefördert wird das Projekt "Lebendige Auen für die Elbe" vom Bundesamt für Naturschutz im Rahmen des Bundesprogrammes Biologische Vielfalt mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.