Auf der Suche nach den Samtpfoten: BUND setzt Wildkatzen-Erfassung fort

15. März 2021 | Wildkatze, Naturschutz, Lebensräume

Autobahnen und ausgeräumte Ackerlandschaften haben die Wildkatze immer weiter zurückgedrängt. Nun breitet sie sich langsam wieder aus. Der BUND begibt sich auf die Suche, um die Tiere künftig besser schützen zu können.

Wildkatze streift den Lockstock. Foto: BUND Die Wildkatze reibt sich am duftenden Lockstock.  (Helmut Weller / BUND)

Die Wildkatze streift meist ungesehen durch unsere Wälder. Und langsam breitet sie sich in Deutschland wieder aus. Doch wie findet man eigentlich ein Tier, das nicht gefunden werden will?

Zahlreiche BUND-Landesverbände starteten in diesen Wochen wieder mit der Suche nach der Europäischen Wildkatze in einigen Kernlebensräumen wie dem hessischen Bergland. Aber auch bislang unerforschte Regionen unter anderem in Baden-Württemberg und Brandenburg sollen untersucht werden. "So können wir sowohl langfristig die Entwicklungen bekannter Bestände der Wildkatze verfolgen, als auch neuen Hinweisen auf den Grund gehen", erklärt Friederike Scholz, BUND-Wildtierexpertin. "In Baden-Württemberg hoffen wir darauf, dass Wildkatzen auf unserem Wildkatzenkorridor zwischen Schwäbisch-Fränkischem Wald und Stromberg nachgewiesen werden können. Die Aufnahmen einer Wildtierkamera waren vielversprechend." Auch in Brandenburg besteht die Hoffnung, dass nicht nur im Südwesten Berlins, sondern auch in weiteren Waldregionen bereits Wildkatzen heimisch sind.

BUND erhält zahlreiche Unterstützung

Zahlreiche Freiwillige unterstützen den BUND auch in diesem Jahr dabei, die Wildkatzen-Lockstöcke regelmäßig zu kontrollieren. Die rauen Holzlatten wurden in den Wildkatzenwäldern aufgestellt und mit Baldrian besprüht. Angezogen durch den Duft reiben sich die Wildkatzen an den Lockstöcken und hinterlassen dabei einzelne Haare. Diese werden sorgfältig gesammelt und anschließend genetisch durch die Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung untersucht. So kann belegt werden, ob sich eine Wildkatze in dem untersuchten Gebiet aufgehalten hat.

Bestände erforschen, um besser zu schützen

Die langfristige Untersuchung der Wildkatzenbestände hilft dem BUND bei der Planung und Umsetzung weiterer Wildkatzen-Schutzprojekte. Das kann zum Beispiel die Pflanzung einer neuen Waldverbindung sein. Die Wildkatze steht unter strengem Artenschutz und breitet sich nur langsam wieder aus. Ihre größten Hindernisse sind vor allem Autobahnen, Straßen und ausgeräumte Ackerlandschaften. Daher spielt die Vernetzung von Wäldern durch Wildkatzenkorridore und die Möglichkeit einer gefahrlosen Überquerung von Straßen für das Überleben der Wildkatze eine entscheidende Rolle.

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