In allen 16 Zwischenlagern ist die Sicherheitslage problematisch. Es fehlen Reparatur- und Inspektionsmöglichkeiten. Auch der Schutz gegen potenzielle Terroranschläge reicht nicht aus. Der Krieg in der Ukraine und die Situation rund um die dortigen AKW und Atommülllager hat erneut gezeigt, welche Gefahren von Atomanlagen ausgehen. Die Zwischenlager Brunsbüttel und Jülich werden sogar seit zehn Jahren ohne Genehmigung betrieben. Die notwendigen Sicherheitsnachweise konnten bisher nicht erbracht werden.
„Endlager“ erst in bis zu 120 Jahren
Da es noch immer kein Atommülllager gibt, bleibt der radioaktive Müll viel länger in den Zwischenlagern als geplant. So werden diese schleichend zu Langzeitlagern, ohne dafür ausgelegt zu sein. Ursprünglich war geplant, ein sogenanntes „Endlager“ bis zum Jahr 2051 in Betrieb zu nehmen. Das war von Anfang an nicht realistisch. Nun hat auch das zuständige Unternehmen den Zeitplan nach oben korrigiert. Laut Entsorgungskommission kann die Suche nach einem Atommülllager bis zu 120 Jahre dauern. Die Lagerung in den Transportbehältern ist aber nur auf 40 Jahre begrenzt. Für die Zwischenlager laufen die Genehmigungen daher zwischen den Jahren 2034 und 2047 aus.
Sicherheitskonzept neu auflegen
Da wir wesentlich länger mit dem Atommüll umgehen müssen als ursprünglich geplant, muss das Sicherheitskonzept jetzt entsprechend angepasst werden. Dazu braucht es einen transparenten öffentlichen Prozess, an dem sich die Bevölkerung beteiligen kann. Das Bundesumweltministerium, die zuständige Bundesgesellschaft BGZ und die Politik müssen das Problem des Atommülls lösen.