Abgebrannte Schweinestallanlage – Ende der Massentierhaltung ist überfällig

14. April 2021 | Massentierhaltung, Landwirtschaft

Bei einem Brand in einer Megastallanlage in Alt Tellin sind zehntausende Tiere qualvoll verendet. Das darf sich nicht wiederholen. Der BUND fordert konkrete politische Konsequenzen und ein Ende der Massentierhaltung.

Ein Ende der Massentierhaltung ist längst überfällig.  (Matthias Zomer / pexels)

Ende März verendeten 50.000 Ferkel und 7.000 Sauen bei dem verheerenden Brand in einer riesigen Schweinezuchtanlage in Alt Tellin (Mecklenburg-Vorpommern). Es handelte sich dabei um eine der größten Anlagen der Landwirtschaftlichen Ferkelzucht Deutschland (LFD). Alle achtzehn Ställe der Anlage wurden von dem Feuer erfasst. Lediglich 1.300 Sauen konnten vor dem Flammen gerettet werden, alle anderen starben. Bisher sind die Ursachen für den Brand noch ungeklärt. Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gehen jedoch bereits dem Verdacht einer fahrlässigen Brandstiftung nach. 

BUND wies bereits früh auf Sicherheitsmängel hin

Die Zuchtanlage stand bereits jahrelang in der Kritik und löste immer wieder Demonstrationen von Umweltschützer*innen und Anwohner*innen aus. Der BUND wies vor deren Genehmigung auf die unzureichenden Sicherheitsvorkehrungen der Anlage hin – gerade im Brandfall. Das aktuelle grausame Ereignis bestärkt auch die massive und grundsätzliche Kritik des BUND an der Massentierhaltung

Der BUND-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern fordert deshalb konkrete Konsequenzen der Politik. Der verheerende Brand ist ein weiteres Beispiel der Probleme, die durch Massentierhaltung entstehen. Massentierhaltung ist tierunwürdig und führt zu hohen Umweltbelastungen. Megaställe mit zehntausenden Schweinen, hunderttausenden Hähnchen oder tausenden Rindern stoßen kontinuierlich Schadstoffe aus. Zu viele Tiere werden qualvoll auf zu engem Raum gehalten. Außerdem mindern Geruch, Lärm und zunehmende Transporte die Lebensqualität der Landbevölkerung. Bestandsobergrenzen, flächengebundene Tierhaltung und ein Ende tierquälerischer Haltungsbedingungen sind längst überfällig.

Was können Bürger*innen gegen Massentierhaltung unternehmen?

Sind Sie von den negativen Auswirkungen einer Massentierhaltungsanlage betroffen oder möchten Sie sich gegen einen Neubau einsetzen? Im Frühjahr 2019 hat der BUND den BUND-Leitfaden gegen Massentierhaltung aktualisiert und zusammen mit der Stiftung Gekko herausgegeben. Der Leitfaden bietet einen Ratgeber für BUND-Gruppen, Bürgerinitiativen und Betroffene. Er beinhaltet unter anderem eine Übersicht zum rechtlichen Rahmen sowie inhaltliche Argumente gegen Massentierhaltungsanlagen. 

Außerdem können Sie mit Ihrer Unterschrift die Petition "Schluss mit der Schweinefabrik Alt Tellin" unterstützen. Gemeinsam mit dem Deutschen Tierschutzbund richtet sich die Petition an den Landtag und die Landesregierung Mecklenburg-Vorpommern. In der Petition wird gefordert, keine Genehmigung für den Weiterbetrieb der Anlage in Alt Tellin zuzulassen, alle Großanlagen auf wirksamen Brandschutz zu überprüfen und eine lange überfällige Festlegung von Bestandsobergrenzen für Nutztierhaltungsanlagen einzuführen.

Mastanlagen für Schweine

Mastanlagen für Schweine
Mastanlagen für Schweine
Mastanlagen für Schweine

Mastanlagen für Geflügel

Mastanlagen für Geflügel
Mastanlagen für Geflügel
Mastanlagen für Geflügel

Zur Übersicht

BUND-Newsletter abonnieren!

BUND-Bestellkorb