Wir sind sprachlos und überwältigt: Rund 130.000 Nachrichten gegen Massentierhaltung haben sie in den vergangenen Monaten an die Spitzen der Parteien geschickt. Eine unglaubliche Menge an Unterschriften und Online-Beteiligungen, die für unsere Kampagne "Raus aus der Massentierhaltung" zusammengekommen ist. Dafür ein großes Dankeschön an Sie ganz persönlich! Viele von Ihnen haben auch selbst Unterschriften im Bekanntenkreis oder in den Fußgängerzonen des Landes gesammelt. Auch Ihnen möchte der BUND herzlich danken. Zwei prall gefüllte Kartons, rund 2.000 Seiten stark, haben wir am 31.1. in Ihrem Namen an den agrarpolitischen Sprecher der SPD übergeben.
130.000 mal "Nein" zu Massentierhaltung!
Rainer Spiering hat die Koalitionsverhandlungen unterbrochen, ist raus zu uns in den Berliner Regen gekommen und hat Ihre Unterschriften stellvertretend für die SPD entgegengenommen. Mit starken Argumenten für einen Umbau der Tierhaltung und 130.000 Stimmen im Rücken ist er an den Verhandlungstisch zurückgekehrt. Wir haben abgeliefert – der Spielball liegt jetzt bei den Verhandler*innen. Sie müssen die richtigen Entscheidungen treffen. Unsere Forderung: Der Ausstieg aus der Massentierhaltung gehört in den Koalitionsvertrag.
Gut ist, dass die neue Regierung das Töten männlicher Küken stoppen will – wohl noch in diesem Jahr. Schlecht ist hingegen, dass es wohl erstmal keine verbindliche Haltungskennzeichnung geben soll. Auf Fleischverpackungen und Milchkartons werden Sie weiterhin nicht durch eine Kennzeichnung erkennen können, wie die Tiere gehalten wurden. Das darf so nicht bleiben. Unsere Fachreferent*innen kämpfen hinter den politischen Kulissen weiter für mehr Transparenz an der Ladentheke und für bessere Bedingungen für Tiere, Umwelt und uns Verbraucher*innen.
Auch zum Thema Antibiotikaeinsatz in Deutschland gibt es neue Entwicklungen. Das Bundesagrarministerium will die Gabe von manchen Reserveantibiotika im Stall einschränken. Sie sollen nur noch bei den Krankheiten oder Tieren zum Einsatz kommen, für die sie offiziell zugelassen sind. Das verkauft uns Agrarminister Schmidt ernsthaft als Fortschritt? Wir fordern: Im Stall sollten Reserveantibiotika überhaupt nicht zum Einsatz kommen! Reserveantibiotika sind überlebenswichtige Medikamente für Menschen – wenn sonst nichts mehr wirkt. Werden sie weiter im Stall gegeben, züchten wir uns gefährliche Resistenzen heran. Mit verheerenden Auswirkungen: Menschen könnten an simplen Infektionen sterben. Das muss die Politik doch endlich erkennen! Die neue GroKo hat sich im Rahmen ihrer Verhandlungen noch gar nicht zu dem Thema geäußert. Das geht nicht, hier muss sich dringend etwas tun!
Wir warten gespannt auf die Ergebnisse der Agrarverhandlungen und bleiben hartnäckig am Thema.