Kleines Küken...

Was hat der kleine Kiebitz mit unserer Landwirtschaft zu tun? Sehr viel, denn insbesondere durch frühes Mähen werden die Küken erst gar nicht flügge, während die Familien in der Agrarlandschaft zunehmend Probleme bei der Nahrungssuche haben.  

...in großer Gefahr!

Kiebitzküken; Foto: A. Schoppenhorst  (A. Schoppenhorst)

Im Frühjahr liegen die kleinen gefleckten Eier der Wiesenbrüter gut versteckt in Bodenmulden auf feuchten Wiesen und Weiden. Mit dem Schlüpfen der Küken beginnt aber auch das Mähen der Wiesen. Eine frühe Mahd ist leider viel zu oft ihr Todesurteil - doch das war nicht immer so: Früher sind Landwirt*innen erstmals im Juni ausgerückt, um die Grasernte einzufahren. Die kleinen Vögel hatten genug Zeit, sicher im Gras aufzuwachsen. Heute wird viel häufiger und früher gemäht. Wiesen werden trockengelegt und zum Teil in Ackerland umgewandelt. All dies schadet dem Nachwuchs.

So hilft Ihre Spende den Bodenbrütern!

  • Wir haben die Aufenthaltsorte der Familien im Blick und klären mit den Landwirten und Landwirt*innen ab, wann und wo gemäht wird.
  • Wir erarbeiten Positionspapiere und Studien zur Agrarwende, führen Gespräche mit Politik, drucken Flyer und Plakate, mieten Bühne und Lautsprecherwagen für Demonstrationen und mobilisieren Menschen.
  • Wir bewässern spezielle Flut-Mulden, damit die Tiere genug Nahrung finden.

Warum wir jetzt handeln müssen!

Kiebitz und Küken; Foto: suzbah – Fotolia.com Wiesenbrüter wie der Kiebitz profitieren im besonderen Maße von den neu geschaffenen Auenlebensräumen.  (suzbah / fotolia.com)

Ohne einen konsequenten Schutz würden Feuchtlandbewohner bald gänzlich von unseren Wiesen verschwinden: Bekassine, Uferschnepfe, Kampfläufer und der Große Brachvogel sind nach der aktuellen Roten Liste vom Aussterben bedroht. Um diesem verhängnisvollen Trend entgegenzuwirken, engagieren wir uns in bundesweiten Projekten. Mit Erfolg: Die Brutbestände von Kiebitz, Uferschnepfe, Brachvogel und anderen Arten steigen hier wieder deut­lich an.

Impressionen: Vögel in Feld und Flur

Ob Getreidefeld, Acker oder feuchte Wiesenflächen – in Deutschlands Kulturlandschaften brütet eine Vielzahl von bedrohten Vogelarten.

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Für eine Wende in der Agrarpolitik!

Und es betrifft nicht nur die Wiesenvögel: Die gesamte Artenvielfalt unserer Agrarlandschaft ist in den letzten Jahrzehnten enorm zurückgegangen. Viele Böden sind überdüngt, hoher Pestizideinsatz und der Verlust von Hecken, Brachen und Wildblumen führen zum Sterben der Wildbienen. Moore werden entwässert, verlieren ihre Funktion als wichtige CO2 Speicher und beschleunigen die Klimakrise. Und trotz intensivierter Nutzung können viele Landwirt*innen kaum von ihrer so wichtigen Arbeit leben. Das muss aufhören!

BUND-Forderungen für eine soziale und ökologische Agrarpolitik:

  • Geld für Umwelt, nicht für Flächenbesitz: Die Milliarden aus den EU-Subventionen müssen die ökologischen Leistungen der Bäuer*innen honorieren.
  • Bessere, artgerechte Haltungsbedingungen und weniger Tiere auf engem Raum.
  • Faire Preise für gute Produkte: Alle Beschäftigten in der Landwirtschaft sollen gut von ihrer Arbeit leben können. Das stoppt das Höfesterben.
  • Gesunde und umweltfreundliche Ernährung: Wir alle müssen weniger tierische Produkte konsumieren.
  • Weniger Pestizide aufs Feld, Artensterben stoppen! Bis 2030 braucht es eine Mengen-Halbierung bei allen Pestiziden.

Übrigens: Die Stif­tung Waren­test beschei­nigt: Der BUND arbeitet wirt­schaftlich und transparent. (Finanztest 1/2024)

Initiative Transparente Zivilgesellschaft