Wen trifft es wohl als Nächstes? Schweinswal, Arnika, Feldhase, Hirschkäfer? Oder doch Feldhamster und Waldbirkenmaus? Bis zum Ende dieses Jahrhunderts könnte weltweit jede sechste Art ausgestorben sein. Das Fatale ist: viele Arten sterben leise, nahezu unbemerkt.
Auch in Deutschland schreitet das Artensterben voran. Jede vierte heimische Art ist im Bestand gefährdet. Besonders die Menge an Insekten geht dramatisch zurück.
Die Ursachen liegen in unserer Art zu leben und zu wirtschaften. Mehr als die Hälfte der Fläche in Deutschland wird landwirtschaftlich genutzt. Und das immer intensiver. Zu wenig Abwechslung bei der angebauten Pflanzen, starke Düngung oder Pestizide verdrängen Wildkräuter und Insekten. Lebensräume werden zerschnitten durch Straßen, Siedlungen oder Gewerbegebiete. Flüsse werden in hohe Deiche gezwängt und damit Auenlandschaften zerstört.
Auch wenn Stimmen aus der Wissenschaft seit Jahren vor einem Kollaps warnen. Mit Beginn der Pandemie geriet das Artensterben vollends aus dem Fokus. Dabei bedroht es unser Leben ebenso sehr wie die Klimakrise. Es ist an uns, diese Zerstörung aufzuhalten!
Was es jetzt in Deutschland dringend braucht:
- Kein einziger Cent mehr für Naturzerstörung: Staatliche Gelder müssen naturfreundliches Wirtschaften finanziell unterstützen.
- Sofortprogramm für besonders bedrohte Arten wie Feldhamster, Rebhuhn, Luchs oder viele Insektenarten.
- Schutzgebiete für die Natur. Bis 2025 brauchen wir auf mindestens 30 Prozent der Landesfläche und auf mehr als 30 Prozent der Meeresfläche gut funktionierende und vernetzte Schutzgebiete.
Der BUND packt an: mit Ihrer Hilfe!
Während die Welt noch über eine neue Strategie gegen das Artensterben verhandelt, packen wir an. Wir können nicht mehr warten. Unsere Naturschutzprojekte wirken im ganzen Land: Wir schaffen neue und schützen vorhandene Wildnisgebiete. Wir pflanzen und pflegen Ackerrandstreifen, Hecken oder Streuobstwiesen. Wir verschaffen den Flüssen wieder mehr Platz, pflanzen neue Auwälder, verlegen Deiche. Wir legen Wanderkorridore für Wildtiere an und verbinden Lebensräume miteinander. Viele dieser Projekte laufen über Jahre. Wir brauchen einen langen Atem – und Ihre finanzielle Hilfe!
Mit Ihrer Spende für die Artenvielfalt
- Wir forschen für die Artenvielfalt: Warum verschwinden bestimmte Arten, wie z.B. der Gartenschläfer? Wie belastet sind unsere Gewässer mit Pestiziden und welche Auswirkungen hat dies? Wir müssen die Zusammenhänge verstehen, um richtig handeln zu können. Bundesweit rufen wir Forschungsprojekte ins Leben, um diesen Fragen nachzugehen. Besonders wichtig ist uns, dass viele Menschen dabei sind, denn Wissen hilft schützen.
- Wir mischen uns in politische Entscheidungen ein: Die praktische Arbeit vor Ort ist wichtig, aber die gesetzlichen Rahmenbedingungen legt die Politik fest. Wir drängen auf die wirksame Umsetzung von Gesetzen und Vereinbarungen. Wir brauchen keine weiteren gutgemeinten Papiertiger. Wir überzeugen mit unserem Fachwissen und unseren Stellungnahmen. Wir organisieren öffentliche Aktionen und Proteste, um unseren Argumenten Nachdruck zu verleihen.