Für natürliche Flusslandschaften

Seit dem erschreckenden Fischsterben an der Oder treibt uns alle die Frage um: Kann das auch an anderen Flüssen geschehen? Die Antwort: Ja, leider kann es das. Und: Im Umgang mit unseren Flüssen muss sich etwas ändern. JETZT. Jetzt gilt es, alle Kräfte zu bündeln. Denn die Chance zur Veränderung ist aktuell besonders groß. Dafür brauchen wir auch Ihre Unterstützung.

FÜR NATÜRLICHE FLUSSLANDSCHAFTEN SPENDEN

Wie kann ich der Oder und anderen Flüssen helfen?

  • Für den sofortigen Stopp der Bauarbeiten an der Oder! 2015 einigten sich Deutschland und Polen auf einen Ausbau der Grenzoder. Auf polnischer Seite werden die Arbeiten bereits umgesetzt. Auch jetzt wird der kranke Fluss weiter malträtiert. Nur auf juristischem Wege lässt sich dieser Wahnsinn stoppen. Unser Eilverfahren hatte Erfolg: Anfang Dezember 2022 verfügte ein polnisches Gericht den Stopp der Bauarbeiten. Doch unsere Freude währte nur kurz: Die polnischen Behörden legten kurz darauf Widerspruch gegen die einstweilige Verfügung ein – und wollen weiter baggern! Unser Einsatz vor Gericht muss also weitergehen! Die Kosten sind hoch: Gutachten, Stellungnahmen, Anwalts- und Übersetzungskosten fallen an. Wir rechnen mit mehreren tausend Euro. Ihre Spende hilft.
     
  • Für natürliche Flusslandschaften: Mit Ihrer Spende unterstützen Sie uns dabei, Flüsse, Gewässer und Auwälder in ganz Deutschland zu renaturieren und neu anzulegen. An der Elbe haben wir z.B. neue Überflutungsflächen geschaffen, pflanzen Auwald und legen Kleingewässer für Amphibien an. Auch an anderen Flüssen wie der Weser unterstützen wir Renaturierungsmaßnahmen. Dabei kann ein Meter Flussrenaturierung bis zu 600 Euro kosten.
     
  • Für saubere Gewässer: Überall in Deutschland werden Flüsse und Gewässer durch die Einleitung von Schad- und Nährstoffen verschmutzt. Oft fehlen konsequente Messungen. Vor allem die unzähligen kleinen Flüsse und Bäche werden kaum überwacht. Der BUND liefert die Daten. Zum Beispiel mit unserem Projekt FLOW. Zusammen mit vielen Freiwilligen untersuchen wir die Wasserqualität von kleinen Fließgewässern. Erst mit diesen Daten können passende Schutzstrategien entwickelt und Verursacher von Verschmutzungen ausfindig gemacht werden.

Was ist an der Oder wirklich passiert?

Niemand kann diese Frage abschließend beantworten. Eines scheint klar: es gibt nicht den einen Verursacher, auf den alle mit dem Finger zeigen können. Keine einfachen Erklärungen. Kein schwarz-weiß.

Die Realität ist eine schmutzig graue Mischung diverser Faktoren: Pestizide, giftige Algen, niedriger Wasserstand verbunden mit hohen Wassertemperaturen, Ausbauarbeiten und genehmigte aber auch illegale industrielle Abwässer. Ein Bergbaukonzern hat vermutlich auf polnischer Seite große Mengen an Salzwasser eingeleitet. Aufgrund des Niedrigwassers stieg dadurch die Salzkonzentration enorm an. Es bildeten sich Gift erzeugende Goldalgen in großer Menge: zu viel für tausende Fische, Muscheln, Schnecken, Krebse und Insektenlarven.

Kann das auch an anderen Flüssen geschehen?

Klare Antwort: Ja.

"Kaliberg": Die Abraumhalde bei Heringen an der Werra; Foto: iStock.com / Teka77 "Kaliberg": Die Abraumhalde bei Heringen an der Werra.  (Teka77 / iStock.com)

Beispiel Werra: Seit Jahrzehnten leitet der Konzern K+S große Mengen salzigen Abwassers ein. Ganz regulär mit Genehmigung der Behörden. Die Menge der Salze soll zwar in den nächsten Jahren gesenkt werden, aber die Belastungen bleiben. Denn was nicht direkt als Salzlauge eingeleitet wird, türmt sich zu riesigen Halden. Durch Auswaschung gelangt auch ein Teil dieser Salze in den Fluss. Das Ergebnis: Die Werra ist einer der am stärksten belasteten Flüsse Mitteleuropas.

Containerschiff im Hafen. Foto: janmarcust / pixabay.com  (janmarcust / pixabay.com)

Beispiel Elbe: Auch hier kam es im Sommer 2022 zu einem massenhaften Fischsterben. Schuld war ein gigantisch großes Sauerstoffloch im Fluss. Das Wasser war aufgrund der klimatischen Bedingungen zu warm und enthielt dadurch zu wenig Sauerstoff. Dazu kamen die permanent laufenden Ausbauarbeiten an der Elbe. Das Wasser trübt sich durch die Baggerei in der Fahrrinne stark ein, eine Photosynthese der Fluss-Algen ist kaum mehr möglich. Das senkt den Sauerstoffgehalt weiter ab, die Fische ersticken.

BUND-Spendenkonto

GLS Gemeinschaftsbank eG
IBAN: DE43 4306 0967 8016 0847 00
BIC: GENODEM1GLS
Stichwort: Schutz der Oder und anderer Flüsse

Übrigens: Die Stif­tung Waren­test beschei­nigt: Der BUND arbeitet wirt­schaftlich und transparent. (Finanztest 1/2024)

Initiative Transparente Zivilgesellschaft