Was ist der wahre Preis der Schnäppchen und wer zahlt ihn?
Auch deutsche Unternehmen verstoßen in ihren globalen Geschäften immer wieder gegen grundlegende Menschenrechte und schädigen die Umwelt – ohne dass sie dafür Konsequenzen befürchten müssen. Kinderarbeit, verseuchte Gewässer und Böden, abgeholzte Wälder, schlechte Löhne, die systematische Bekämpfung von Arbeitnehmervertretungen, kaum Arbeitssicherheit – die Liste ist lang:
- Kinderarbeit für Kosmetik: In vielen Kosmetikartikeln steckt das Mineral "Mica". Abgebaut wird es vor allem in Indien und Madagaskar – unter anderem von mehreren tausend Kindern. Die jüngsten von ihnen sind gerade mal vier Jahre alt. Statt zur Schule zu gehen, schürfen sie im wahrsten Sinne des Wortes um ihr Leben. Denn das Mica-Schürfen ist sehr gesundheitsschädigend. Die Folgen: Atemwegserkrankungen und Schnittwunden.
- Mondlandschaften für Radios, Fernseher und Co.: Zinn ist ein weltweit begehrter Rohstoff für Elektronikprodukte. Für seine Gewinnung wird Natur zerstört, z.B. in Indonesien. Wälder werden abgeholzt und Gewässer vergiftet. Übrig bleiben mit Wasser gefüllte Krater, unfruchtbare Mondlandschaften, besonders anfällig für Überschwemmungen und Dürren.
- Die wahren "Fashion Victims": Der Einsturz einer Textilfabrik in Bangladesch, die auch für KIK produzierte, löste vor 10 Jahren Entsetzen aus. Aber nach wie vor sind die Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie katastrophal: Akkordarbeit, keine Sicherheit in den Betrieben, Einsatz von Chemikalien, schlechte Bezahlung. Landen die teils kurzlebigen Produkte dann im Abfall, wird der Müll in den globalen Südens verschifft. Dort fügt dieser noch über Jahrzehnte Mensch und Umwelt großen Schaden zu.
Es geht auch anders!
Ein starkes EU-Lieferkettengesetz könnte Abhilfe schaffen. Es soll Unternehmen verpflichten, bei Ihren Lieferanten und Zuliefererbetrieben auf die Einhaltung von Menschenrechten und Umweltschutz zu achten.
Der Gesetzesentwurf liegt vor und wird derzeit in der EU verhandelt. Die Industrie versucht, mit Ihrer starken Lobby das Gesetz zu verwässern. So wurden wichtige Umweltabkommen, wie beispielsweise das über die biologische Vielfalt, aus dem Entwurf gestrichen. Wir müssen dagegen halten! Doch das geht nur mit Ihrer Unterstützung. Zusammen sind auch wir stark und finden Gehör!
Warum Ihre Spende für faire Lieferketten jetzt so wichtig ist!
- Wir klären auf: Niemand von uns will Produkte kaufen, für die Kinder ausgebeutet und Arbeitskämpfe niedergeschlagen werden, Böden und Flüsse verseucht wurden oder schlimmstenfalls Menschen gestorben sind: Doch dafür müssen wir wissen, welche Produkte unbedenklich sind, welche Unternehmen die Standards einhalten und welche nicht. Hier klären wir mit unseren Kampagnen auf. Das Thema muss in die Öffentlichkeit!
- Wir machen Druck in der Politik: In Brüssel allein arbeiten schätzungsweise 25.000 Unternehmenslobbyist*innen, von denen viele starke Sorgfaltspflichten für Unternehmen zu verhindern versuchen. Hier schaffen wir gemeinsam mit unseren Partnerorganisationen ein Gegengewicht. Wir zeigen vollen Einsatz für ein starkes EU-Lieferkettengesetz und das Gemeinwohl. Dazu sprechen wir mit Politiker*innen, starten öffentlichkeitswirksame Aktionen und überzeugen mit Fakten!
Warum wir auf Ihre Spende angewiesen sind:
Überparteilich und unabhängig. Das ist der BUND. Möglich wird es durch die Unterstützung vieler Menschen. So engagieren wir uns für einen fairen Welthandel sowie ökologische und soziale Standards für die Weltwirtschaft. Wir fordern eine Wende im Umgang mit Rohstoffen, einen Stopp von internationalen Handels- und Investitionsschutzabkommen wie EU-Mercosur, CETA, dem Energiecharta-Vertrag oder einer Neuauflage von TTIP und wir klären die Öffentlichkeit über die Zusammenhänge unseres globalen Wirtschaftssystems auf. Vielen Dank, dass Sie uns dabei mit Ihrer Spende unterstützen!