Ob als Haarfärbesubstanz, Füllstoff, Lösemittel, Bindemittel oder für die perfekte Zähflüssigkeit, per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (kurz: PFAS) werden vielseitig eingesetzt – und oft kommen wir in direkten Hautkontakt mit ihnen. So finden wir sie in Cremes, Shampoos, Make-up oder Gesichtsmasken.
PFAS oder auch Ewigkeits-Chemikalien genannt, gehören zu den stabilsten organischen Verbindungen, die wir kennen. Sie verweilen über Generationen hinweg in der Umwelt und lassen sich nicht mehr zurückholen. Dabei reichern sie sich an: im Boden, im Wasser, in unserem Körper.
Warum sind Ewigkeits-Chemikalien ein Problem?
Weil diese Stoffe nicht ausreichend untersucht sind. Studien deuten bei einer Reihe von Ewigkeits-Chemikalien auf gesundheitsschädliche Auswirkungen hin: auf Schilddrüsenerkrankungen, Leberschäden, Fettleibigkeit, Diabetes, hohen Cholesterinspiegel sowie auf ein erhöhtes Risiko für Brust-, Nieren- und Hodenkrebs.
Nach wie vor fehlen ausreichende toxikologische Daten, um die Gefahren beurteilen zu können, die von der überwiegenden Mehrheit der Ewigkeits-Chemikalien ausgehen. Und das gilt besonders bei Kosmetik- und Körperpflegeprodukten. Hier kommen wir mit diesen Stoffen in direkten Hautkontakt. Die Aufnahme dieser Chemikalien über die Haut wurde bisher jedoch kaum untersucht.
Wieso gibt es Ewigkeits-Chemikalien in so vielen Produkten?
Sie sind fett- und wasserabweisend und haben damit Eigenschaften, die in Outdoor-Kleidung, Lebensmittelverpackungen und auch Kosmetika gerne gesehen werden. Die Herstellung ist etabliert und die Industrie ist zu träge, um auf sichere Alternativen umzustellen. Denn die gäbe es durchaus. Aber Hersteller scheuen den Aufwand, denn eine Umstellung kostet erstmal Zeit und Geld. Mit Ihrer Hilfe wollen wir das ändern.
Unsere Arbeit ist nur mit Hilfe Ihrer Spende möglich!
Bitte unterstützen Sie uns mit einer Spende – ob 70, 50 oder 120 Euro – bei der Finanzierung unserer Arbeit. Nur so bleiben wir unabhängig – sowohl von Industrie und Wirtschaft als auch politisch. Mit Ihrer Hilfe sind wir auf vielfältige Weise gegen Schadstoffe in der Umwelt aktiv:
- Wir machen Druck bei Herstellern und Politik, bewerten geplante Gesetzesentwürfe, formulieren wirksamere Vorschläge und begründen diese mit fundierten Fakten.
- Unternehmen müssen verpflichtet werden, alle Inhaltsstoffe eines Produktes offenzulegen. Und zwar schon auf der Verpackung!
- Mit unseren Produkt-Tests und unserem Fachwissen gehen wir in die Öffentlichkeit. Wir klären auf und drängen die Politik, einen nachhaltigen Umbau der Chemieindustrie anzugehen.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
Das tut der BUND konkret gegen PFAS:
Aufklärung, damit wir uns wehren können:
Wir alle müssen beim Einkauf schnell sehen können, welche Produkte gefährliche Stoffe enthalten. Doch beim Kleingedruckten auf der Rückseite sind die meisten von uns raus, denn wenige haben ein Chemiestudium absolviert. Deshalb haben wir die App "ToxFox" entwickelt. Damit lassen sich direkt beim Einkauf Kosmetik- und Körperpflegeprodukte untersuchen. Einfach mit dem Telefon den Produktcode scannen und Schadstoffe werden ruckzuck und verständlich aufgelistet. Neben Mikroplastik, hormonellen Schadstoffen und Nanopartikeln, können Sie jetzt auch Ewigkeits-Chemikalien mit dem ToxFox aufspüren.
Doch was so einfach klingt, ist viel Arbeit. Ständig arbeiten wir an technischen und inhaltlichen Weiterentwicklungen. Dies finanzieren wir aus Spenden, denn die App muss kostenlos bleiben. Mit Ihrer Spende helfen Sie uns auch bei der Weiterentwicklung.
Druck machen bei Herstellern und Politik:
Die EU-Chemikalienverordnung regelt seit rund 15 Jahren die Registrierung, Bewertung, Zulassung und Beschränkung von Chemikalien. Doch sie muss dringend überarbeitet werden. Derzeit dauert es im Durchschnitt 13 Jahre, bis ein einziger Stoff reguliert wird! Aus der Gruppe der Ewigkeits-Chemikalien sind bisher weniger als 20 der über 10.000 Einzelsubstanzen gesetzlich reguliert.
Als BUND machen wir Druck in Brüssel, aber auch auf nationaler Ebene. Denn Deutschland ist der größte Chemiestandort der EU. Wir stehen besonders in der Pflicht, beim Schutz vor schädlichen Stoffen voranzugehen. Es braucht einen kompletten Ausstieg aus der Produktion und Verwendung von PFAS.
Doch die Chemieindustrie ist mächtig. Die so dringend nötige Reform der Chemikalienverordnung wird immer wieder verschoben. Daher müssen wir unsere Arbeit jetzt noch verstärken! Zusammen mit über 100 Organisationen haben wir ein PFAS-Manifest aufgesetzt und übergaben es im Frühjahr 2023 an Umweltministerin Steffi Lemke und die EU-Kommission.