Mit voller Kraft für mehr Tierwohl!

Tausende Nachrichten gegen Massentierhaltung wurden vor und nach der Bundestagswahl an die Spitzen der Parteien geschickt. Mit Wolle und Nadel haben unsere Unterstützer*innen außerdem über 700 Kükenmützen gehäkelt. Bei der "Wir haben es satt!"-Demo im Januar 2018 in Berlin sind über 33.000 Menschen mit uns für eine Agrarwende auf die Straße gegangen. Vielen Dank für Ihr tolles Engagement!

Die Ausgangslage

Zur Bundestagswahl im September 2017 startete der BUND die Kampagne "Klasse statt Masse – Raus aus der Massentierhaltung". Das Ziel unseres Engagements gegen die fortschreitende Industrialisierung der Tierhaltung: Die neue Bundesregierung verankert im Koalitionsvertrag den Umbau der Nutztierhaltung. Dafür ist eine Nutztierstrategie nötig. Als erste konkrete Schritte forderten wir.

  • das Töten von männlichen Eintagsküken zu beenden,
  • die Form der Tierhaltung verpflichtend zu kennzeichnen
  • und Reserve-Antibiotika in der Tierhaltung zu verbieten.

Was wir erreichen konnten

Unser Einsatz hat gewirkt! Im neuen Koalitionsvertrag steht: "Das Töten von Eintagsküken werden wir bis zur Mitte der Legislaturperiode beenden." Diesen Erfolg haben wir unseren Unterstützer*innen und ihren mehr als 135.000 Nachrichten gegen Massentierhaltung an die Parteivorsitzenden zu verdanken.

Und: Landwirt*innen sollen künftig beim Umbau ihrer Ställe für mehr Tierwohl unterstützt werden, so der Koalitionsvertrag. Das ist ein erster Anfang für den Umbau der Tierhaltung. Wir fordern darüber hinaus: Zugunsten des Tierwohls muss die Nutztierstrategie konkrete Ziele erhalten sowie mit einem belastbaren Finanz- und Zeitplan versehen werden. Dafür werden wir uns weiter bei der Bundesregierung stark machen.

Was bleibt offen

Geht es um den Antibiotikaeinsatz in der Tierhaltung, bleibt laut Koalitionsvertrag alles beim Alten. Der Weg der schrittweisen Reduzierung solle fortgesetzt werden, heißt es dort wenig ambitioniert. Die traurige Wahrheit: Antibiotika sind und bleiben der Schmierstoff der industriellen Tierhaltung, sie werden hier in großer Menge eingesetzt. Grundvoraussetzung für gesunde Tiere ist die artgerechte Haltung. Auch den Einsatz von "Reserve-Antibiotika" – die ja nur im Notfall bei Menschen eingesetzt werden sollten, wenn andere Antibiotika nicht mehr wirken – will die neue Bundesregierung für die Tierhaltung nicht verbieten. Hier bleibt uns noch viel zu tun.

Gemeinsam für mehr Tierwohl

In Sachen Tierhaltung ist die Gesellschaft deutlich weiter als die neue Bundesregierung. Das zeigen nicht nur die 135.000 Unterstützer*innen unserer Kampagne, sondern auch die vielen Zehntausend Menschen, die kurz nach dem Jahreswechsel im Januar 2018 für eine Agrarwende in Berlin auf die Straße gingen. Selbst Discounter setzen inzwischen auf eine eigene Kennzeichnung der Tierhaltung und mehr Produkte aus artgerechter Tierhaltung. Doch um Kundinnen und Kunden nicht durch eine Vielzahl von Siegeln zu verwirren, fordert der BUND eine verbindliche staatliche Kennzeichnung.

Zwar sind nun erste Schritte in die richtige Richtung getan. Doch der Weg hin zu einer umwelt- und tiergerechten Landwirtschaft ist noch weit. Wir setzen uns weiter mit voller Kraft dafür ein!

Gemeinsam an der Seite der Tiere

Glückliche Schweine; Foto: TalseN / Shutterstock

Der Weg zu einer umwelt­freund­lichen und tierge­rechten Nutztierhaltung ist noch weit und beschwerlich. Die über 2.000 BUND-Gruppen aus ehrenamtlichen Helfern und unsere Fachexpert*innen benötigen dabei Ihre Hilfe: Mit Ihrer Spende können wir notwendige Kosten decken und weiterhin unabhängig aktiv bleiben. Herzlichen Dank!

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