Kennen Sie das Land der Megastallanlagen? Tausende Tiere in einer Stall-Anlage – die Dimensionen sind schwer vorstellbar. Und doch gibt es diese Anlagen und sie stehen vor allem in Mecklenburg-Vorpommern. Hier leben Schweine, die nicht wissen, wie es ist, im Matsch zu wühlen. Diese Mega-Anlagen sind eine Folge der fehlgeleiteten Agrarpolitik der vergangenen Jahrzehnte. Diese kannte nur eine Devise: Wachstum um jeden Preis.
Gleichzeitig müssen jedes Jahr Höfe schließen, die Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe sinkt seit Jahrzehnten. Gegen wenige große Agrar-Konzerne haben kleinere Familien-Betriebe kaum eine Chance. Sie leiden unter den Dumpingpreisen für ihre Produkte.
Die Folgekosten dieser Landwirtschaft gehen in die Milliarden: Die Klimakrise wird angeheizt, Wälder werden gerodet, um immer mehr Futter zu produzieren, Böden und Grundwasser werden belastet. Allein in Deutschland werden 60 % des angebauten Getreides als Viehfutter verwendet. Weltweit sind es 35 %.
Die Regierung muss den Umbau der Landwirtschaft angehen - und zwar schnell. Wir werden Druck machen mit Online-Petitionen, Aktionen auf der Straße und in vielen, vielen Gesprächen mit Politiker*innen Überzeugungsarbeit leisten.
Für das Jahr 2023 setzt der BUND auf:
- den Vollzug der Tierhaltungskennzeichnung. Die Vorschläge müssen erweitert und die Finanzierung des Umbaus gesichert werden.
- ein ambitioniertes Pestizidreduktionsprogramm: 50 Prozent weniger Einsatz und ein Verbot besonders toxischer Stoffe. Nur das hält den Verlust der Biodiversität in der Agrarlandschaft auf.
- einen Umbau bei den Forschungs- und Fördermitteln, damit sie den Wandel zu einer ökologischeren, klimagerechten Landwirtschaft befördern statt falsche Produktionsanreize zu setzen.
- den Einstieg in die Ernährungswende: eine gesunde und bezahlbare Ernährung für alle, die gut für die Umwelt ist. Das bedeutet: Fleisch und tierische Produkte aus besserer Tierhaltung, aber auch eine Stärkung der pflanzlichen Ernährung.
Unser Einsatz: Dank Ihrer Spende
- Wir machen Druck und zeigen Gesicht: Wir starten Petitionen, organisieren Proteste auf der Straße, drucken Plakate und Flyer und leisten Überzeugungsarbeit in vielen, vielen Gesprächen mit Politiker*innen. All das kostet Geld.
- Wir zeigen Alternativen: Wir erarbeiten Positionspapiere und Studien für eine neue Agrarpolitik. Wir bringen unsere Expertise in Gremien wie der Borchert-Kommission ein. Hier entstehen konkrete Handlungsempfehlungen für die Politik.
Der BUND: Laut und bunt für eine neue Agrarpolitik!
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