Inhalt
Der Übergang zu einer pestizidfreien Landwirtschaft ist zentraler Punkt für eine nachhaltige Land- und Ernährungspolitik, die der Farm-to-Fork Strategie der EU gerecht wird und im Hinblick auf Bevölkerungswachstum und Klimawandel langfristig ausreichend Ernten sichern kann. Sie stellt gleichzeitig eine enorme Herausforderung für Landwirtinnen und Landwirte dar, die eine völlige Neubewertung bisheriger Produktions- und Ausbringungspraktiken beinhaltet. Dazu muss ein grundsätzliches Umdenken in der deutschen und europäischen Agrar- und Chemikalienpolitik stattfinden. Das Konzept der „One Health“, wie es unter anderem von „Planetary Health“ propagiert wird, macht deutlich, dass die individuelle menschliche Gesundheit nicht isoliert zu betrachten ist, sondern eng mit der Gesundheit von Pflanzen, Tieren, Mitmenschen und der Umwelt zusammenhängt. Zulassung, Regulierung und Anwendung von Pestiziden müssen aktuelle Erkenntnisse im Hinblick auf die gesundheitlichen, ökologischen und gemeinwohlökonomischen Auswirkungen berücksichtigen. Auch die Zukunftskommission Landwirtschaft erwähnt in ihrer zweiten Leitlinie die Vermeidung schädlicher Auswirkungen und die Steigerung positiver Effekte auf Natur und Mensch und spricht sich für eine betriebswirtschaftliche Honorierung dieses Ansatzes aus.