Zwei Drittel von über 1.100 befragten Bundestagskandidaten wollen schnellere Energiewende

19. September 2013 | Energiewende, Klimawandel, Kohle, Atomkraft

Berlin: "Im zu Ende gehenden Bundestagswahlkampf spielten Umwelt-, Klima- und Energiethemen leider nur eine Nebenrolle. Trotzdem sind zwei Drittel von über 1.100 befragten Bundestagskandidaten dafür, die Energiewende zu beschleunigen. Auf diese parteiübergreifende 'Energiewende-Fraktion' setzen wir. Sie ist es, die das Erneuerbare-Energien-Gesetz verteidigen und den sofortigen Ausstieg aus der gefährlichen Atomkraft durchsetzen muss", so das Fazit von Hubert Weiger, Vorsitzender des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nach über drei Monaten Wahlkampf, in denen sein Verband die Bundestagskandidaten einem "Öko-Check" unterzog.

Der BUND hatte rund 1500 der auf 80 Landeslisten kandidierenden Bundestagsanwärter der fünf großen Parteien angeschrieben und u. a. nach ihrer Meinung zur Energiepolitik befragt. Dem Umweltverband antworteten 1.116 Kandidaten. Von der FDP befürworten 14 Prozent den schnelleren Umstieg auf erneuerbare Energien, 32 Prozent sind es bei CDU/CSU, 43 Prozent bei der SPD, 97 Prozent bei der Linken und 99 Prozent bei Bündnis 90/Die Grünen.

Von 261 SPD-Befürwortern der Energiewende relativieren jedoch 144 ihre uneingeschränkte Zustimmung zu deren Beschleunigung, indem sie die Kohleverstromung als "Brückentechnologie" hin zu einer Stromversorgung aus 100 Prozent erneuerbaren Energien bezeichnen. Von 60 im "Kohleland" Nordrhein-Westfalen für die SPD kandidierenden Personen votieren immerhin 18 Kandidaten gegen die weitere Kohleverstromung.

"Nicht nur in der Bevölkerung ist die Zustimmung zur Energiewende, zum schnellstmöglichen Atomausstieg und zum beschleunigten Ausbau der erneuerbaren Energien hoch", sagte der BUND-Vorsitzende. "Auch den meisten Bundestagskandidaten ist klar, dass sie ihrer Rolle als Volksvertreter nur gerecht werden, wenn sie Politik für mehr Klima- und Ressourcenschutz machen", so Weiger.

Der BUND-Vorsitzende kündigte an, die in den nächsten Deutschen Bundestag gewählten Kandidatinnen und Kandidaten beim Wort nehmen zu wollen. Schon bei den kommenden Koalitionsverhandlungen gehe es darum, das erfolgreiche Gesetz zur Förderung der erneuerbaren Energien gegen die vor allem von der FDP geführten Angriffe zu verteidigen.

Pressekontakt

  • Dr. Norbert Franck, Leiter der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit beim BUND, (0 30) 2 75 86-4 89 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, (0 30) 2 75 86-4 25, presse(at)bund.net

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