“Mit diesem Zukunftsprogramm Pflanzenschutz wird die Bundesregierung die eigenen Pestizidreduktionsziele von 50 Prozent bis 2030 nicht erreichen. Agrarlobby und Chemieindustrie verhindern mit ihren Profitinteressen Ambitionen, konkrete Maßnahmen und messbare Ziele. Damit wird die schwammige Diskussionsgrundlage noch mehr aufgeweicht und das Artensterben in der Agrarlandschaft ungehindert fortschreiten. Pestizidrückstände im Wasser, in Böden und in Lebensmitteln werden Realität bleiben.
Auch der angestrebte Verzicht auf chemisch-synthetische Pestizide in Trinkwasserschutzgebieten fehlt jetzt vollständig. Dabei sind 80 Prozent unserer Kleingewässer aufgrund der Pestizidbelastung in einem schlechten Zustand und Grundwasser ist zu stark mit Pestizidrückstände verunreinigt. Die Chemieindustrie setzt unser kostbares Grundwasser aufs Spiel.
Der BUND fordert Maßnahmen zur konsequenten Anwendung des integrierten Pflanzenschutzes und zum Schutz von Schutzgebieten vor Pestizideintrag. Ein Verbot von chemisch-synthetischen Pestiziden in Haus- und Kleingärten ist überfällig.“
Hintergrund
Die im März vorgestellte „Diskussionsgrundlage für die Erarbeitung eines Zukunftsprogramm Pflanzenschutz des BMEL“ soll in einem breiten Beteiligungsprozess bearbeitet werden. Die Frist zur Stellungnahme endete am 3. Mai 2024. Der BUND hat eine Stellungnahme abgegeben und gemeinsam mit zahlreichen Umwelt- und Agrarverbänden am 6. Mai einen offenen Brief an Landwirtschaftsminister Özdemir geschickt, in dem konkrete Maßnahmen und Verantwortungsübernahme gefordert werden.
Mehr Informationen
- Offener Verbändebrief Zukunftsprogramm Pflanzenschutz
- Stellungnahme BUND zum Zukunftsprogramm Pflanzenschutz
Kontakt
- Corinna Hölzel, BUND-Pestizidexpertin, Tel.: +49 30 27586-547, corinna.hoelzel(at)bund.net
- BUND-Pressestelle: Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Lara Dalbudak
Tel.: +4930 27586-497 | -531 | -425
presse(at)bund.net