Welt-Dürre-Tag: Nationale Wasserstrategie jetzt umsetzen

15. Juni 2023 | Flüsse & Gewässer, Klimawandel, Lebensräume

Naturbasierte Lösungen für den Wasserrückhalt stärken.

Trockenheit in Bayern. Foto: Jörg Farys / BUND  (Jörg Farys / BUND)

•    Niedrigwasser und Wassermangel einheitlich erfassen
•    Leitlinien für regionale Wasserversorgungskonzepte nötig
•    Auen-Landschaften beispielhaft für natürlichen Wasserrückhalt 

Waldbrände, Niedrigwasser, Trinkwasser-Knappheit: Die Auswirkungen der Klimakatastrophe sind auch in diesem Frühsommer wieder deutlich zu spüren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) nimmt den Welttag zur Bekämpfung der Wüstenbildung und Dürre am Samstag (17. Juni) zum Anlass, um die rasche Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie zu fordern. Auch in diesem Jahr ist nach den Daten des Deutschen Wetterdienstes wieder mit einem zu heißen Sommer und zu wenig Regen zu rechnen.

Das vergangene Jahrzehnt (2011-2020) war das wärmste seit Beginn der Aufzeichnungen. Die trockenen Jahre 2018 bis 2020 waren beispiellos für die vergangenen 250 Jahre. Diese Folgen der Klimakrise bedrohen auch in Deutschland Menschen und die natürlichen Lebensgrundlagen. 

Olaf Bandt, BUND-Vorsitzender: „Die Trockenheit macht sich schon wieder drastisch bemerkbar: Waldbrände, Wassermangel, Hitzestress und Gesundheitsgefahren. In Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern stehen große Flächen Wald in Flammen. Nach Einschätzung von Expert*innen gilt Deutschland jetzt als ‚Waldbrandland‘. Das Regierungspräsidium Kassel hat die Wasserentnahme aus den nord- und osthessischen Fließgewässern eingeschränkt und zum Teil verboten. Allein diese Beispiele zeigen, wie groß die Probleme in der Landwirtschaft, bei der Schifffahrt und teilweise bei der Wasserversorgung sind.“ 

Eine rasche Umsetzung der Nationalen Wasserstrategie durch Bund und Länder ist dringend geboten. Kurzfristig müssen bundesweit die einheitliche Erfassung von Kenngrößen zu Niedrigwasser und Wassermangel, einheitliche Leitlinien für regionale Wasserversorgungskonzepte sowie eine „Kommunikationsstrategie Wasser“ auf den Weg gebracht werden.

Bandt: „Es ist zu befürchten, dass der Dürre-Trend der vergangen Jahre sich fortsetzt. Deshalb müssen wir schnell die Widerstandskraft unserer Landschaft stärken und den natürlichen Wasserrückhalt erhöhen. Wir müssen auch in Deutschland großflächige naturbasierte Lösungen für dezentrale Wasserrückhaltemaßnahmen in der Landschaft ermöglichen. Das Aktionsprogramm Natürlicher Klimaschutz der Bundesregierung muss daher schnellstmöglich starten.“

Auen spielen beim Wasserrückhalt eine sehr wichtige Rolle. Mit den Naturschutzgroßprojekten Lenzener Elbtalaue und Lebendige Auen für die Elbe hat der BUND als großer deutscher Flussverband bereits 840 Hektar Auenlandschaft wiederhergestellt und das Potential naturbasierter Lösungen beispielhaft aufgezeigt. Lebendige Flusslandschaften sind vorsorgender Hochwasserschutz als auch Wasserspeicher in der Landschaft. Regelmäßig überflutete Auen speichern zudem bis zu 30 Prozent mehr Kohlenstoff und damit klimaschädliches CO2, reinigen das Wasser und geben es bei Trockenheit nach und nach wieder an die Landschaft ab. 

Mehr Informationen: 

Kontakt: 

  • Sascha Maier, BUND-Gewässerexperte, Tel.: 030-27586-532, Mobil: 0170/ 571 96 89, E-Mail: sascha.maier(at)bund.net​​​​​​​
  • BUND-Pressestelle: Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Clara Billen | Lara Dalbudak 
    Tel. 030-27586-497 |-531 | -464 | -425 |
    E-Mail: presse(at)bund.net

 

 

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