Rund 200 deutsche Chemiekonzerne produzieren gesundheits- und umweltschädliche Chemikalien

05. März 2013 | Chemie, Umweltgifte

Berlin/Brüssel: Insgesamt 207 deutsche Konzerne bringen Chemikalien auf den Markt, die u.a. Krebs erregen, das Erbgut verändern oder die Fortpflanzungsfähigkeit schädigen. Der Chemiekonzern BASF produziert allein 45 solcher Chemikalien. Das geht aus einer Liste mit insgesamt 709 internationalen Firmen hervor, die die schwedische Nichtregierungsorganisation Chemikaliensekretariat (ChemSec) heute veröffentlicht hat. Viele der gesundheits- und umweltschädlichen Chemikalien würden nach wie vor in Alltagsprodukten wie Farben, Spielzeug oder Lebensmittelverpackungen eingesetzt, warnte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

Ann-Katrin Sporkmann, BUND-Chemie-Expertin: "Konzerne wie BASF und Bayer betonen gerne ihr Engagement für eine nachhaltige Entwicklung. Dabei produzieren sie auch Chemikalien, die der menschlichen Gesundheit und der Umwelt massiv schaden. Wer Anspruch auf Nachhaltigkeit erhebt, muss diese auch im Kerngeschäft umsetzen."

Die von den deutschen Herstellern produzierten Chemikalien wie beispielsweise Bisphenol A (BPA) und der Weichmacher DINP würden die Kriterien der "besonders Besorgnis erregenden Stoffe" erfüllen. Für diese könnten im Zuge der Umsetzung der Europäischen Chemikalienverordnung REACH künftig Vermarktungsverbote ausgesprochen werden. Der BUND forderte die Unternehmen auf, nicht auf Verbote zu warten, sondern sofort freiwillig aus deren Vermarktung auszusteigen. Nur so könnten weitere Schäden an Mensch und Umwelt verhindert werden.

"Nicht nur die Umwelt und die menschliche Gesundheit profitieren von einem Ausstieg. Innovativen Unternehmen, die sichere Alternativen entwickeln, bieten sich auch lukrative Marktchancen", sagte Sonja Haider, Handels- und Investorenberaterin von ChemSec.

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