Online-Datenbank und Mitmach-App: BUND startet Feinstaubinformationsplattform hackAIR

13. Februar 2018 | Mobilität, Klimawandel, Naturschutz

Berlin: Am heutigen Dienstag startet der BUND die bundesweite Feinstaubinformationsplattform "hackAIR". Die im Rahmen eines europäischen Forschungsprojekts entwickelte Online-Datenbank sammelt auf vielfältigen Wegen Daten zur Feinstaubbelastung. Auf einen Blick zeigt die Feinstaubinformationsplattform, die auch als App für iOS oder Android verfügbar ist, den Bürgern die Feinstaubbelastung bei Ihnen vor Ort. Darüber hinaus ermöglicht es die Mitmach-App "hackAIR" mit verschiedenen Methoden Feinstaub zu messen und so Daten aus offiziellen Messstationen und anderen Quellen zu vervollständigen.

Luftverschmutzung ist nach wie vor das Umweltproblem Nummer eins in Europa und wirkt sich negativ auf die Lebensqualität und die Gesundheit der Menschen aus. Ungefähr 90 Prozent der europäischen Stadtbevölkerung sind tagtäglich gesundheitsschädlicher Luftverschmutzung ausgesetzt. Feinstaub ist dabei nach wie vor besonders gesundheitsschädigend. Während die Gesundheitsschädlichkeit von Feinstaub allgemein bekannt ist, sind Informationen über die Schadstoffkonzentration in der Luft – insbesondere in Bereichen ohne direkte Messstation – für Interessierte lückenhaft und schwer zugänglich.

Arne Fellermann, Projektverantwortlicher und Luftqualitätsexperte beim BUND betont: "Es ist unbestritten, dass die Schadstoffbelastung in vielen Städten sehr hoch ist. Laut Europäischer Umweltagentur sterben in Deutschland jährlich 66.000 Menschen vorzeitig aufgrund zu hoher Feinstaubbelastung. Wir möchten Interessierten mit der Datenbank die Möglichkeit geben, sich besser über die Feinstaubbelastung zu informieren. Es geht um mehr Bewusstsein für das lokale aber auch überregionale Problem der Luftverschmutzung." Mit Blick auf die Untätigkeit des Gesetzgebers in den zurückliegenden Jahren hebt der Luftqualitätsexperte hervor: "Seit Jahren verhindern viele Bundes-, Landes-, und Kommunalpolitiker wirksame Maßnahmen zum Schutz der Bürger. Viele Menschen fühlen sich außerdem nicht ausreichend über die Luftqualität und die Gesundheitsbelastungen informiert. Mit unserem Projekt setzen wir auf mehr Informationen und eine aktive Bürgerbeteiligung vor Ort. Wir hoffen so, den Druck auf die handelnden Entscheidungsträger zu erhöhen."

Evangelos Kosmidis und Gründer von DRAXIS, dem europäischen Projektkoordinator des Forschungsprojekts, fügt hinzu: "Die europäische Bevölkerung macht sich zu Recht Sorgen über die Luftqualität und ihre Gesundheit. Wie sauber ist die Luft die wir einatmen, ob wir nun an einer vielbefahrenen Straße leben, an einem Flughafen oder in der Nähe eines Industriegebiets? Die hackAIR Datenbank gibt eine Antwort auf diese Frage und bietet die Möglichkeit, mit eigenen Messungen selbst aktiv zu werden und zu der Antwort auf diese Fragen beizutragen."

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