Neuer IPCC-Bericht prognostiziert Auswirkungen des Klimawandels auf Mensch und Natur – auch in Deutschland

27. März 2014 | Klimawandel, Energiewende, Naturschutz, Schmetterlinge

Berlin/Yokohama: Der Vorsitzende des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Hubert Weiger, mahnte anlässlich des in den nächsten Tagen zur Veröffentlichung anstehenden neuen IPCC-Berichts des Weltklimarates verstärkte Anstrengungen beim Klimaschutz an. Die in dem Bericht prognostizierten Folgen der globalen Klimaerwärmung wie häufigere Hochwasser, Trockenperioden, Hurrikans und extreme Wetterereignisse würden zu unkalkulierbaren sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Problemen führen. Der vorhergesagte weltweite Anstieg des Meeresspiegels mache weite Küstenregionen unbewohnbar, zunehmende Dürren würden zu Wasser- und Lebensmittelknappheit führen.

Auch in Deutschland sei der Klimawandel inzwischen spürbar, sagte Weiger. Schmelzende Gletscher in den Alpen, regelmäßig wiederkehrende Hochwasser, Hitzewellen und die wachsende Gefährdung vieler Tier- und Pflanzenarten gehörten zu den Auswirkungen. Negative Folgen habe die Klimaerwärmung vor allem für Fische und Insekten, die Vegetation und die Landwirtschaft. Begünstigt werde auch die Ausbreitung von Zecken. Anpassungsschwierigkeiten bekämen vor allem Arten, die kühle Lebensräume bevorzugten. Alpenschneehühner, kälteresistente Libellen- oder Schmetterlingsarten könnten nicht beliebig Richtung Norden ausweichen. "Wird die Klimaerwärmung nicht gestoppt, gilt der Verlust von einem Drittel der in Deutschland heimischen Arten innerhalb der nächsten Jahrzehnte als wahrscheinlich", warnte der BUND-Vorsitzende.

Die Bundesregierung und die EU müssten endlich weitergehende Ziele zur Reduzierung der Treibhausgase vereinbaren, sagte Weiger. Das würde auch andere Staaten motivieren, ihre Anstrengungen beim Klimaschutz zu erhöhen. "Die CO2-Minderungsziele sämtlicher Staaten der EU und weltweit müssen sich an den wissenschaftlichen Erkenntnissen der Klimaforscher und nicht länger an der sogenannten Realpolitik ausrichten", sagte der BUND-Vorsitzende. Erforderlich sei eine Reduzierung der CO2-Emissionen in der EU um 60 Prozent bis 2030. Nur dann leisteten die europäischen Staaten einen angemessenen Beitrag, damit es im kommenden Jahr in Paris zum Abschluss eines neuen globalen Klimaschutzabkommen kommen könne.

"Von der erfolgreichen Fortführung der Energiewende bei uns hängt der globale Klimaschutz direkt ab. Je schneller Deutschland und möglichst viele andere Staaten den Ausstieg aus fossilen Energieträgern schaffen, desto besser für das Klima. Bremst die Bundesregierung die Energiewende aus, werden Klimakatastrophen wahrscheinlicher", sagte der BUND-Vorsitzende.

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