Kommentar: Naturbewusstsein der Deutschen ist Arbeitsauftrag für die Politik

14. August 2020

Anlässlich neuer Zahlen zum Naturbewusstsein in Deutschland kommentiert der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt: 

Olaf Bandt BUND-Vorsizender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Die Naturbewusstseinsstudie zeigt: Wirtschaftswachstum auf Kosten von Natur und Umwelt wird von der Mehrheit der Menschen abgelehnt. Das ist ein gutes Zeichen und macht Mut. Der Schutz der biologischen Vielfalt und der Wunsch nach gut begründetem, konkretem Handeln für den Erhalt von Arten, Lebensräumen und ein Umsteuern der Wirtschaftsweise sind zentral für die Menschen in Deutschland.

Die Politikerinnen und Politiker dürfen nicht länger die Wünsche der Menschen ignorieren und müssen eine Politik gestalten, welche die planetaren Grenzen ernst nimmt und Natur und Umwelt schützt. Unser Planet braucht uns.

Die Handlungsbereitschaft der Menschen ist hoch, wenn praktisches Engagement möglich und konkrete Erfolge sichtbar werden. Mit einem klaren 'Nein' zur Gentechnik, einem klaren 'Ja' zur naturverträglichen Energiewende, konsequentem Naturschutz in Schutzgebieten und darüber hinaus, stellt die Bevölkerung konkrete Arbeitsaufträge für eine wirklich nachhaltige Politik. Das kann die amtierende Bundesregierung noch in dieser Legislaturperiode umsetzen: Mehr Naturschutz in der Ackerbaustrategie, im Insektenschutzgesetz und beim Ausbau der erneuerbaren Energien.

Konsequenter Naturschutz ist ein zentrales Werkzeug im Kampf gegen die Klimakrise und ihre Folgen. Wirksamer Naturschutz setzt die Grenzen für Wachstum und Ressourcenverbrauch und ist zudem Baustein eines gerechten Welthandels. 

Die Ergebnisse der Studie müssen ein Weckruf für die Politik heute und in der Zukunft sein. Sowohl Olaf Scholz als Kanzlerkandidat der SPD als auch andere Menschen mit Ambitionen auf die Regierungsführung müssen darauf reagieren."

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