Mülleintrag in Nord- und Ostsee stoppen: Besseres Recycling und Reduzierung von Einweg-Plastikprodukten nötig, Altmaier darf sich Plastiktütenabgabe nicht verweigern

12. April 2013 | Meere, Umweltgifte

Berlin: Anlässlich der "Internationalen Konferenz zur Vermüllung der Meere" in Berlin überreichten als Müllmonster verkleidete Aktivisten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) gemeinsam mit Partnern aus internationalen Umweltorganisationen ein "Müll-Manifest" an Bundesumweltminister Peter Altmaier und EU-Umweltkommissar Janez Potocnik. Darin forderte der BUND die beiden Politiker auf, Maßnahmen zu ergreifen, um den Mülleintrag in Nord- und Ostsee bis 2020 zu halbieren und bis 2035 auf Null zu reduzieren. Erforderlich dafür seien Regelungen, die zu mehr Recycling und zur Wiederverwendung von Plastikprodukten und Plastikverpackungen führten. Der Verbrauch von Einweg-Plastik müsse drastisch verringert werden.

"Die bisherige Politik der Bundesregierung zur Müllvermeidung wird dem Problem der zunehmenden Meeresverschmutzung nicht gerecht. Es fehlen noch immer Maßnahmen, um den Mülleintrag entscheidend zu reduzieren", sagte die BUND-Meeresschutzexpertin Nadja Ziebarth. "Wenn es Umweltminister Altmaier wirklich ernst meint mit seinen Bekenntnissen zum Meeresschutz, darf er sich einer Abgabe auf Plastiktüten nicht verweigern."

Auch Nord- und Ostsee seien stark von der Müllverschmutzung betroffen. In der Nordsee seien inzwischen pro 100 Meter Küste mehr als 700 Müllteile zu finden, so Ziebarth. Tüten, Verpackungen und Einweg-Produkte gelangten vor allem über die Flüsse in die Meere und an die Küsten. Um das öffentliche Bewusstsein über das Problem der Meeresverschmutzung zu stärken könnten beispielsweise Strandreinigungsaktionen und Bildungsprogramme durchgeführt werden.

Pressekontakt

Zur Übersicht

BUND-Newsletter abonnieren!

BUND-Bestellkorb