"Millennium-Allee im Herbstzauber" gewinnt BUND-Fotowettbewerb "Allee des Jahres 2017"

20. Oktober 2017 | BUND, Naturschutz

Berlin/Schwerin: Die Allee des Jahres 2017 ist eine 1,5 Kilometer lange Ahorn-Allee und liegt zwischen Wernau und dem Weiler Freitagshof in Baden-Württemberg. Das von Angelika Vetter-Kurz aus Wernau eingereichte Foto ist das Gewinnerfoto aus 131 eingereichten Bildern. Eine Jury des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschlands (BUND) aus verschiedenen Bundesländern hat die Allee im Rahmen des bundesweiten Fotowettbewerbs zur Allee des Jahres ausgewählt.

"Das Foto der "Millennium-Allee im Herbstzauber" von Angelika Vetter-Kurz aus Wernau ist voller Lebensfreude. Die Geschichte der farbenfrohen Allee ist sehr beeindruckend und ihre Entstehung nachahmenswert", sagt Katharina Brückmann, BUND-Expertin für Baum- und Alleenschutz. "Der Obst- und Gartenbauverein Wernau hat die "Millennium-Allee" zum Jahrtausendwechsel entlang der Landesstraße L 1207 von Wernau zum Weiler Freitagshof gepflanzt und zugeschnitten. Dafür wurden rund 200 Arbeitsstunden von Ehrenamtlichen freiwillig geleistet. Zu jedem von Bürger oder von einer Organisation gestifteten Baum, hat die Stadt ihrerseits einen Baum gestiftet. Wenn wir unser Kulturgut, die lebenden Tunnel der Alleen, für die Zukunft erhalten wollen, müssen wir neben der Pflege für die alten Alleen jetzt auch junge Alleen pflanzen. Das ist hier in Wernau beispielhaft. An diesen Bäumen werden sich auch unser Kinder und Enkel erfreuen können."

Der zweite Preis des Alleenwettbewerbes geht nach Niedersachsen, nach Varel an den Jadebusen. Das Bild, das von Frau Heidrun Heinze eingereicht wurde, zeigt eine, fast wie eine gotische Kathedrale wirkende, mystisch und geheimnisvolle Allee. Mehr als 100 Jahre alte, dicht an dicht stehende Eichen führen die Spaziergänger in die Vareler Moorlandschaft. Mit ihren tiefreichenden Wurzeln tragen sie maßgeblich zur Stabilität der 2400 Meter langen, dammartig angelegten gepflasterten Moorstraße bei.

Der dritte Preis des Alleenwettbewerbes geht an Ralf S. Müller aus Campow am Ostufer des Ratzeburger Sees in Mecklenburg-Vorpommern. Das Bild beeindruckt durch die mächtigen 125 Jahre alten Linden. Hier imponiert die Tatsache, dass die 40 alten Linden trotz Neupflasterung der Straße erhalten blieben und 1994 mit 33 neuen Linden ergänzt wurden. Jetzt zieht sich eine 500 Meter lange Linden-Allee durch den Ort Campow am Ratzeburger See. Dieser Schutz von Alleen ist nachahmenswert für andere Städte und Gemeinden.

Der BUND ist bundesweit im Alleen-Schutz engagiert. Hunderte ehrenamtlich Aktive kümmern sich um die Alleen vor Ort. Besonders aktiv sind Alleen-Paten in den alleenreichen Bundesländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt. Doch das Kulturgut Allee ist bedroht. Die oft schon sehr alten Alleebäume sind zunehmend schädigenden Umwelteinflüssen ausgesetzt. Die Zahl der Neuanpflanzungen ersetzt nicht den Verlust.

Alleen und Baumreihen an Straßen sind nicht nur schön, sondern ihnen kommt auch eine herausragende Bedeutung zu. Sie bieten Lebensraum für Vögel, Fledermäuse und Insekten. "Die Alleen in unserem Land bekommen noch zu wenig Aufmerksamkeit. Viele dieser wunderschönen und wichtigen Alleen sind bereits dem Straßenbau und einer teilweise vorgeschobenen Straßensicherheit zum Opfer gefallen. Mit der Preisverleihung soll das Bewusstsein für Alleen auch im Autoland Baden-Württemberg geschärft werden und wir hoffen, dass noch weitere Kommunen dem guten Beispiel von Wernau folgen", sagt Sylvia Pilarsky-Grosch, Landesgeschäftsführerin des BUND Baden-Württemberg.

Hintergrund "Tag der Allee"

Der "Tag der Allee" wird seit dem Jahr 2008 alljährlich am 20. Oktober ausgerichtet. Deutschlandweit finden dazu Veranstaltungen, zum Beispiel zur Deutschen Alleenstraße, statt. Eine Jury des BUND kürt zum Tag der Allee alljährlich die "Allee des Jahres". Städte und Gemeinden werden damit zum Schutz und zur Pflege der Alleebäume als besondere Landschaftselemente angeregt. Mit der Prämierung der "Allee des Jahres" will der BUND auf die deutschlandweite Gefährdung von Alleebäumen sowie auf die Bedrohung der biologischen Vielfalt aufmerksam machen.

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