Kommentar zum Weltbienentag: Pestizide töten Insekten – Mehrheit der Bürger fordert von der EU strengere Pestizidzulassung

20. Mai 2019

Zum heutigen Weltbienentag erklärt Silvia Bender, Abteilungsleiterin Biodiversität beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

Silvia Bender BUND-Abteilungsleiterin Biodiversität  (Simone Neumann)

"Wieder ein Weltbienentag und von allen Seiten sind wohlfeile Worte zu mehr Insektenschutz zu hören. Aber Lippenbekenntnisse und Absichtserklärungen werden dem Ernst der Lage nicht gerecht. Das Insektensterben ist dramatisch und geht immer weiter: Laut einer aktuellen Studie verschwinden jedes Jahr zwei Prozent der Insekten weltweit.

Mehr Lebensräume für Insekten in der Agrarlandschaft, die beispielsweise durch Hecken und Säume, artenreiche Wiesen oder Flächenstilllegungen geschaffen werden, sind unerlässlich. Zudem ist es notwendig, dass die Bundesregierung sich für eine deutliche Reduktion des Pestizideinsatzes einsetzt und einen Ausstiegsplan für Glyphosat in Deutschland bis 2021 beschließt. Auf Europäischer Ebene müssen die Agrarförderpolitik sowie das Pestizidzulas­sungsver­fahren überarbeitet werden. Das zeigt auch eine aktuelle, repräsentative Umfrage für den BUND: 85 Prozent der Menschen in Deutschland erwarten, dass die EU mehr tut und die Zulassung von Pestiziden strenger prüft.

Der ungebremste Einsatz von Ackergift tötet Millionen von Insekten jedes Jahr. Die Politik sollte auf die Menschen und nicht länger auf die Agrarlobby hören und genauer hinsehen, wie stark Pestizide die Artenvielfalt von Pflanzen und Tieren schädigen. Wir fordern Bundesagrarministerin Julia Klöckner und Bundesumweltministerin Svenja Schulze auf, endlich weitreichende Maßnahmen zum Schutz der Bienen und aller Insekten zu ergreifen und einen ambitionierten Aktionsplan Insektenschutz noch vor der Sommerpause zu verabschieden. Lassen Sie es brummen."

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