Kommentar zum Nitratbericht 2020: Gewässerzustand kritisch – dringender Handlungsbedarf

02. Juli 2020

Nach Bekanntwerden erster Zahlen des deutschen Nitratberichts 2020, den das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) der EU-Kommission zum 30. Juni vorlegen musste, erklärt Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND:

"Es muss endlich eine strenge Düngeverordnung umgesetzt werden, damit Grund- und Oberflächengewässer vor Nährstoffeinträgen geschützt werden. Die weitere Verschleppung von Maßnahmen zum Schutz unserer Gewässer und die möglichst kleinflächige Ausweisung von sogenannten 'Roten Gebieten', in denen die Landwirtschaft konkrete Maßnahmen zur Verringerung der Nährstoffüberschüsse ergreifen muss, können wir uns beim Gewässerschutz nicht weiter erlauben. Der Aufruf des Deutschen Bauernverbandes zur Gelassenheit und zum Abwarten ist kontraproduktiv. Unsere Gewässer sind bereits heute in einem desaströsen Zustand, deshalb müssen Lösungen her, die jetzt wirken und nicht erst in einigen Jahren."

Mehr Informationen

  • Aus dem Nitratbericht 2020 geht nach ersten Informationen hervor, dass nur eine geringe Anzahl von Messstellen eine geringere Belastung als die 50 mg Nitrat pro Liter gegenüber dem vorherigen Berichtszeitraum vorweisen. Die Anzahl der Messstellen, die 40-50 mg Nitrat pro Liter nachweisen, ist sogar noch gestiegen. Diese Messstellen liegen somit nur knapp unter dem Grundwassergrenz­wert der EU-Nitratrichtlinie.
  • Matthias Meißner, Abteilungsleiter Biodiversität beim BUND, Mobil: 01 76 / 45 92 65 97, matthias.meissner(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle(Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel.: (030) 2 75 86-425/-531/-497/-464,presse(at)bund.net

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