Kommentar zum Gasengpass: BUND fordert Offenlegung von Energieverbräuchen

21. Juli 2022

Zum Ende der Wartungsarbeiten an der Ostseepipeline Nord Stream 1 und dem Anlaufen der Gaslieferungen erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND: 

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Das Gas fließt wieder, die Probleme für den Herbst bleiben. Zur Entwarnung besteht kein Grund. Die Situation führt uns schmerzlich vor Augen, wie stark wir auf fossile Energieträger, allen voran Erdgas, angewiesen sind. Neben kurzfristigen Maßnahmen muss es jetzt darum gehen, uns möglichst schnell unabhängig von fossilem Gas zu machen. 

Die Bundesregierung muss die Energieverbräuche der großen Anlagen der energieintensiven Industrie endlich öffentlich machen. Seit Wochen fordern Vertreter der Industrie die Einschränkung von Privathaushalten im Falle eines Engpasses ohne auf die eigenen Einsparmöglichkeiten einzugehen. Um eine ausgewogene öffentliche Debatte zu führen, muss die Bevölkerung wissen, welche Anlagen im Moment am meisten Gas verbrauchen und welche Potenziale zur Einsparung sich im Notfall ergeben könnten - beispielsweise bei der energieintensiven und umweltschädlichen Produktion von Einwegplastik.

Es braucht zudem einen ambitionierten und naturverträglichen Ausbau erneuerbarer Energien. Das verabschiedete EEG ist ein wichtiger Schritt, doch einige wichtige Punkte bleiben weiterhin offen, wie die Solarpflicht für Dächer, Fassaden und für versiegelte Flächen, wie zum Beispiel Parkplätze. Hier müssen jetzt dringend die richtigen Rahmenbedingungen geschaffen werden, um das volle Potenzial der Erneuerbaren auszuschöpfen."

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  • Kontakt: Lia Polotzek, BUND-Referentin für politische Planung, Tel. (030) 2 75 86-520, Mobil: 01 75 / 5 72 99 61, lia.polotzek(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Clara Billen / Lara Dalbudak), Tel. (030) 2 75 86-497 / -531 / -464 / -425, presse(at)bund.net

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