Kommentar zu den EU-Plänen: Kein Greenwashing von Atomkraft und Gas

03. Januar 2022

Zu den bekannt gewordenen Plänen der EU Kommission zur Taxonomie erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin beim BUND:

Antje von Broock BUND-Geschäftsführerin Antje von Broock  (Foto: Simone Neumann)

"Gleich zu Beginn der Legislatur muss Bundeskanzler Olaf Scholz beweisen, ob er den Titel Klimakanzler verdient. Nur mit einem Nein gegen Atomkraft und Gas als nachhaltige Technologien in der EU-Taxonomie bleibt er glaubwürdig. Der BUND erwartet eine klare Stellungnahme für eine Energiewende im Einklang mit Nachhaltigkeit, Klimaneutralitätszielen und dem bereits beschlossenen deutschen Atomausstieg. 

Statt in veraltete 'Dinosaurier'-Technologien zu investieren, braucht es Investitionen in wirklich nachhaltige erneuerbare Energien. Deutschland darf keine Vereinbarung eingehen, bei dem durch die Duldung der Atomkraft auch eine falsche Förderung des fossilen Energieträgers Gas erreicht wird. Das ist eine klimapolitische Hypothek, denn wir müssen auch zeitnah aus fossilem Gas aussteigen. Diese Weichenstellung ist längst überfällig und die Ampel kann jetzt beweisen, ob sie wirklichen Veränderungswillen besitzt.  

Neben einem dringend nötigen Impuls für die Energiewende in Deutschland muss die Bundesregierung auch auf europäischer Ebene eine Stimme für Nachhaltigkeit und umweltverträglichem Fortschritt sein. Dafür ist ein geschlossenes Auftreten in Brüssel notwendig, um die benötigte Mehrheit der Mitgliedsstaaten zu organisieren, die für eine Ablehnung des Kommissionsentwurfs gebraucht wird."

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