Kommentar zu asphaltiertem Irrsinn: 850 Kilometer neue Autobahnen bis 2030 geplant – Groko muss Verkehrswegeplan anpassen

07. Oktober 2020

Anlässlich der heute von den Koalitionären im Bundestag einberufenen aktuellen Stunde "Mobilität als Rückgrat unseres Wohlstandes sichern – Der Forderung nach einem generellen Baustopp für Autobahnen und Bundesstraßen eine Absage erteilen" erklärt der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt: 

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Union und SPD setzen Mobilität offenbar noch immer mit dem Bau neuer Autobahnen und Bundesstraßen gleich. Damit ignorieren sie weiterhin die Klimakatastrophe und den Verlust der Biodiversität. Eine Politik, die sich nur allzu gerne auf Klimaschutz und Verkehrswende beruft, gleichzeitig aber im großen Stil Wälder roden oder freie Flächen versiegeln lässt, ist rückwärtsgewandt.

Im aktuellen Bundesverkehrswegeplan sind bis 2030 allein 850 Kilometer zusätzliche, neue Autobahnen geplant. Das ist Irrsinn in einem Land, das bereits von einem der dichtesten Fernstraßennetze der Welt zerschnitten ist. Mit der Gründung der Autobahn GmbH und seinen Bestrebungen die Beteiligungsmöglichkeiten der Umweltverbände unter dem Deckmantel der Planungsbeschleunigung zu beschneiden, will vor allem Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer eine Verkehrspolitik von gestern zementieren.

Die große Koalition muss endlich umdenken und ihre gesamte Mobilitätspolitik am Klima- und Umweltschutz ausrichten. Das bedeutet: sofortiger Bau- und Rodungsstopp an der A49 durch den Dannenröder Wald und allen anderen Autobahnen deutschlandweit. Grundlegende und an Umwelt- und Klimaschutz ausgerichtete Überprüfung aller im Bundesverkehrswegeplan aufgeführten Straßenbauprojekte. Und Umwidmung der für den Fernstraßenneubau reservierten Steuermittel für eine bessere und solide Finanzierung eines ausgebauten öffentlichen Personenverkehrs."

Mehr Informationen

Zur Übersicht

BUND-Bestellkorb