Kommentar: Weltklimakonferenz in Ägypten muss ein Erfolg werden

27. Oktober 2022 | Klimawandel, TTIP / CETA

Zum heute vorgestellten 13. Bericht über Emissionslücken des Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP Emissions Gap Report 2022) erklärt Susann Scherbarth, Leitung Internationale Klimapolitik beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND):

„Der UN-Bericht legt den Finger in die Wunde und offenbart erneut eine lückenhafte und unzureichende Klimapolitik. Die Staatengemeinschaft tut immer noch zu wenig, um Treibhausgase zu vermeiden. Bleibt es bei dieser zögerlichen Politik, bewegen wir uns auf einen 2,8 Grad Temperaturanstieg zu. Dieser Pfad wäre tödlich für Mensch und Natur. Das 1,5 Grad Ziel rückt so in weite Ferne. Vor der COP in Ägypten muss dieser Bericht ein Weckruf für die internationale Klimapolitik sein. Die Weltklimakonferenz muss ein Erfolg werden. Die Klimakrise ist nicht aufzuhalten. Was wir noch in der Hand haben, ist die Stärke der Klimafolgen. 

Deutschland muss seinen Energiehunger eindämmen und jetzt das Ende der Fossilen einläuten. Die Bundesregierung muss auf Erneuerbare Energie in Bürger*innenhand setzen und alle Menschen mit erschwinglicher Energie versorgen. Dabei darf nicht auf Lösungen wie Kohlenstoffspeicherung, Geo-engineering oder Kohlenstoffmärkte gesetzt werden, die Emissionen nicht mindern. Deutschland und die EU haben den Auftrag, endlich eine gerechte Klimapolitik zu machen und sich mit den Ländern im globalen Süden zu solidarisieren.“

Hintergrund: Das Umweltprogramm UNEP wurde 1972 auf der Konferenz der Vereinten Nationen über die Umwelt des Menschen (UNCHE) ins Leben gerufen. Nach seinem Selbstverständnis ist das Programm die „Stimme der Umwelt“ bei den UN. Der diesjährige Bericht gibt einen aktuellen Überblick über die globalen Emissionspfade und die Fortschritte bei der Erreichung der nationalen Minderungszusagen und der Ziele des Pariser Abkommens sowie über die daraus resultierende "Emissionslücke".

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