Kommentar: Wasserrahmenrichtlinie wird nicht angefasst. Endlich klares Signal für den Umweltschutz in der EU

12. Dezember 2019

Anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse zum Fitness Check der WRRL erklärt Antje von Broock, Geschäftsführerin für Politik und Kommunikation beim BUND:

Antje von Broock Antje von Broock, Geschäftsführerin für Politik und Kommunikation beim BUND  (Foto: Simone Neumann)

"Endlich ein klares Signal aus Brüssel: Die Wasserrahmenrichtlinie, das Kerngesetz zum Schutz unserer Lebensgrundlage Wasser, wird nicht geändert. Das ist zum Ende des Jahres ein guter Tag für den Naturschutz in Europa. 

Der Überprüfungsbericht zeigt klar, wie gut und vor allem auch notwendig das Gesetz zum Schutz unseres Wassers ist. Nur etwa 40 Prozent der Flüsse und Seen in Europa erreichen bislang die ökologischen Ziele. Es braucht deshalb mehr Gewässerschutz statt weniger. Mit Blick auf die Zukunft ist es jetzt wichtig, alle Anstrengungen zu unternehmen, um die Ziele der WRRL bis 2027 zu erreichen. Bis dahin ist es noch ein langer Weg – 60 Prozent der Oberflächengewässer in der EU sind nicht gesund. In Deutschland sind es 93 Prozent. 

Um dem Artensterben Einhalt zu gebieten und unser Wasser vor noch mehr Schadstoffen zu schützen, müssen deshalb nun auch Taten folgen. Das neue Herzstück der politischen Arbeit der EU-Kommission, der Green Deal, muss auch in diesem Punkt deutlich grüner werden. Dafür braucht es ambitionierte Ziele in der EU-Biodiversitätsstrategie, der Zero-Pollution-Strategie und der Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP)."

Mehr Informationen

  • Überprüfungsprozess. Zwei Jahre nun überprüfte die Europäische Kommission die WRRL im Rahmen eines sogenannten "Review-Prozesses". Der Druck der Agrar-, Verkehr- und Industrielobby war groß – sie wollten, dass die Richtlinie geändert wird, damit die Gewässer noch weiter verbaut und verschmutzt werden können. Dagegen haben sich die Öffentlichkeit und die Wissenschaft klar für den Erhalt dieser wichtigen Richtlinie ausgesprochen. Der jetzt vorgelegte Bericht zeigt klar, dass die Richtlinie wichtig und gut geeignet ist, unsere Gewässer zu schützen. Allerdings gibt es viele Umsetzungsprobleme und -verzögerungen. Nun gilt es, da anzusetzen und diese zu beseitigen.
  • zur WRRL
  • Der BUND hat im Jahr 2018 mit der klaren Botschaft gegen die Öffnung der Wasserrahmenrichtlinie protestiert
  • BUND-Gewässerreport
  • Kontakt: Laura von Vittorelli, BUND-Expertin für Gewässerpolitik, Tel.: (030) 2 75 86-532, gewaesser@bund.net 
  • BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net

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