Kommentar: Neue Hinweise auf Gefährlichkeit von Glyphosat für Bienen. BUND fordert Reform von Pestizid-Zulassungsverfahren und zügigen Ausstiegsplan

25. September 2018

Anlässlich der aktuellen Studie "Glyphosate perturbs the gut microbiota of honey bees" (deutsch: "Glyphosat stört die Darmflora von Honigbienen"), die im Wissenschaftsmagazin "Proceedings of the National Academy of Sciences" (PNAS) veröffentlicht wurde, sagte die BUND-Expertin für Biodiversität Silvia Bender:

Silvia Bender. Foto: privat Silvia Bender, BUND-Expertin für Biodiversität

"Die neue Studie zeigt einmal mehr, dass Glyphosat vom Markt gehört. Wieder wird deutlich, wie verantwortungslos die Zulassung von Pestiziden bisher vonstattengeht. Das ist besonders bedenklich vor dem Hintergrund, dass der Glyphosat-Einsatz in Deutschland zuletzt wieder gestiegen ist.

Die Behörden lassen Ackergifte wie Glyphosat und Neonikotinoide zu, obwohl die Wirkungsweisen noch nicht umfassend erforscht sind. Wenn neue Studien Gefahren für Menschen, Insekten oder ganze Ökosysteme aufdecken, folgen jahrelange Diskussionen, bevor ein Pestizid vom Markt genommen werden kann. Die Bundesregierung muss daher dringend die Reform von Zulassungsverfahren für Pestizide angehen.

Voraussetzungen für die Pestizidzulassung auf nationaler und EU-Ebene sollten industrieunabhängige Studien sein. Auch Langzeitfolgen und Wechselwirkungen verschiedener Pestizide müssen untersucht werden. Damit das Vorsorgeprinzip angemessen berücksichtigt wird, um Gefahren für Menschen und Umwelt also künftig auszuschließen, muss es möglich sein, gefährliche Stoffe schnell vom Markt zu nehmen. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner sollte zügig den im Koalitionsvertrag zugesagten Ausstiegsfahrplan für Glyphosat vorlegen."

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