Kommentar: Gekaufte Glyphosat-Studie wäre weiterer schwerer Vertrauensbruch

05. Dezember 2019

Angesichts von Berichten über gekaufte Glyphosat-Studien im Auftrag der Bayer-Tochter Monsanto, die das hochgiftige Totalherbizid in positivem Licht erscheinen lassen, erklärt Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND:

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Ein weiterer schwerer Vertrauensbruch: Der Fall belegt erneut die unlauteren Methoden der Bayer-Tochter Monsanto. Monsanto hat in der Vergangenheit immer wieder Studien mitgeschrieben oder finanziert. Dass Konzerne Forschungsergebnisse diktieren und Verbraucherinnen und Verbraucher hinters Licht zu führen versuchen, ist unerhört. Der Fall zieht die Glaubwürdigkeit der Wissenschaft in den Schmutz. Der Kuschelkurs mit der Industrie muss ein Ende haben.

Die Glyphosathersteller, darunter auch Monsanto Europe und Syngenta, hatten sich für ihren Wiederzulassungsantrag zu einer "Glyphosate Task Force" (GTF) zusammengeschlossen. Sie reichten ihre Studien zum Wirkstoff Glyphosat gebündelt beim Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) ein. Das BVL, das dem Landwirtschaftsministerium untersteht, ist darauf hereingefallen.

Eine im Dezember 2019 vom BUND veröffentliche Recherche belegte eindeutig die Einflussnahme der Industrie auf das Bewertungsverfahren bei der Wiederzulassung des umweltschädlichen Totalherbizids Glyphosat. Wir fordern Bundesagrarministerin Julia Klöckner auf, sich klar zu diesem Fall zu positionieren und diese Politik zu beenden. Frau Klöckner muss den Schutz der Verbraucher*innen ins Zentrum stellen." 

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