Kommentar: Fazit zur Weltklimakonferenz: Minimalkompromiss in Madrid wird Klimakrise nicht gerecht

15. Dezember 2019

Den Ausgang der 25. Weltklimakonferenz in Madrid kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND:

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Während Jugend und Zivilgesellschaft unermüdlich für den Klimaschutz streiken, fielen viele Regierungen auf der Weltklimakonferenz durch Verantwortungslosigkeit und Aufschieberitis auf. Die Delegierten konnten sich nach zweiwöchigen Verhandlungen in Madrid auf kaum mehr einigen, als dass die Klimaschutzziele im nächsten Jahr erhöht werden sollen. Nach durchverhandelten Nächten wird dieser Minimalkompromiss der Klimakrise nicht gerecht.

Entschädigungen für Verluste durch Extremwetter und Meeresspiegelanstieg für die von der Klimakrise am härtesten getroffenen Länder gibt es nicht. Brennende Wälder, verdorrte Felder, Hunger und Flucht werden uns an das Versagen unserer Regierungen erinnern, der Klimakrise etwas entgegen zu setzen. 

Aber: Der BUND begrüßt, dass die Staatengemeinschaft in Madrid keinen Startschuss für einen gefährlichen internationalen Emissionshandel gegeben hat. Es ist gut und richtig, dass Europa hier Flagge für Umwelt- und Klimaschutz gezeigt hat. Emissionen müssen weiterhin von allen Ländern selbst zuhause reduziert werden. Einen Verschiebebahnhof für Klimaschutz wird es vorerst nicht geben.

Wir appellieren nun an die Bundesregierung, den klimapolitischen Aufbruch der Europäischen Union zu unterstützen und auch das Klimapaket der Bundesregierung neu zu packen. Es braucht vor der Klimakonferenz 2020 in Glasgow die ersten abgeschalteten Kohlekraftwerke, einen wirkungsvollen CO2-Preis und einen neuen Schub beim Ausbau der erneuerbaren Energien. Sonst steht Deutschland auf der nächsten Klimakonferenz erneut mit leeren Händen vor der Weltgemeinschaft."

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  • BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net

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