Kommentar: Der Soforthilfe muss eine ambitionierte Reform der EU-Agrarpolitik folgen

22. August 2018

Die heute beschlossenen Finanzhilfen für Landwirte mit dürrebedingten Ernteausfällen kommentiert Hubert Weiger, Vorsitzender des BUND:

BUND-Vorsitzender Hubert Weiger BUND-Vorsitzender Hubert Weiger  (Jörg Farys / BUND)

"Die kurzfristigen Finanzhilfen für die betroffenen Agrarbetriebe sind zu begrüßen. Um den Bauern nicht nur kurzfristig zu helfen, sondern die Betriebe vor zukünftigen Schäden zu bewahren, müssen Steuermittel für den Umbau zu einer umweltfreundlichen und klimaschonenden Landwirtschaft genutzt werden."

"Bereits heute wird sehr viel Geld für die Landwirtschaft und die ländlichen Räume ausgegeben: Während der laufenden Förderperiode fließen innerhalb von sieben Jahren 44 Milliarden Euro aus den Töpfen der EU-Agrarpolitik nach Deutschland. Davon werden fast fünf Milliarden Euro jährlich als pauschale Flächenprämien an die Agrarbetriebe ausgeschüttet, ohne dass diese Gelder an konkrete Leistungen in den Bereichen Umwelt, Tierwohl oder Klimaschutz gebunden sind. Dieses Geld muss in Zukunft sinnvoller verteilt werden."

"Der BUND fordert, dass den dürrebedingten Soforthilfen jetzt eine ambitionierte Reform der EU-Agrarpolitik folgt. Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner muss sich für eine klare ökologisch-soziale Wende in der Agrarpolitik einsetzen. Die pauschalen Flächenprämien müssen abgeschafft und umweltfreundliche Betriebe unterstützt werden. Es ist notwendig, instabile und anfällige Hochleistungssysteme in der Landwirtschaft zu ersetzen durch agrarökologische Anbaumethoden, die Bäuerinnen und Bauern eine Zukunft bieten und unsere Ernährung sichern. Mit den Milliarden der EU-Agrarpolitik könnte bereits ab 2021 mit dem Umbau begonnen werden"

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