Kommentar: Bundesregierung muss ein ambitioniertes Pestizidreduktionsprogramm auf den Weg bringen und Glyphosat verbieten

06. November 2018

Das Bundesumweltministerium hat heute einen Plan für einen schrittweisen Ausstieg aus der Nutzung des Breitband-Herbizids Glyphosat vorgelegt. Eine neue Zulassungspraxis für Pflanzenschutzmittel soll den Ausstieg ergänzen. Dazu sagt Silvia Bender, Abteilungsleiterin Biodiversität beim BUND:

Silvia Bender. Foto: privat BUND-Abteilungsleiterin Biodiversität Silvia Bender

"Der BUND begrüßt den Vorstoß. Diese Vorschläge sind wichtige Schritte in die richtige Richtung, aber nicht ausreichend. Die Bundesregierung muss ein ambitioniertes Pestizidreduktionsprogramm entwickeln, um dem Insektensterben kurzfristig entgegenzuwirken und die Biodiversität sowie unsere natürlichen Ressourcen zu schützen. Besonders gefährliche Pestizide müssen sofort verboten werden. Langfristig muss eine giftfreie Landwirtschaft erreicht werden, denn die Biodiversität muss in der Fläche geschützt werden – zehn Prozent reichen hier nicht aus. Sie sind nur ein Anfang.

Die Pläne des Umweltministeriums müssen weiterentwickelt werden und die Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner ist aufgefordert, diese zu unterstützen. Der Glyphosatausstieg in Deutschland muss unabhängig von einer Wiederzulassung auf EU-Ebene kommen. Ein Ausstieg auf Bundesebene ist möglich und die Ministerien müssen hier an einem Strang ziehen. Dazu muss dringend ein verbindliches Ausstiegsszenario für Glyphosat bis 2021 entwickelt werden. Der BUND fordert etwa ein sofortiges Verbot in Naturschutz- und Trinkwasserschutzgebieten, bei Privatanwendungen im Garten und im kommunalen Bereich. Im landwirtschaftlichen Bereich fordern wir ein schrittweises Verbot bis zu einem Komplettausstieg bis 2021."

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