"Die WHO-Studie gibt zu früh Entwarnung. Mikroplastik ist im Wasserkreislauf in der Umwelt und selbst in der Arktis zu finden. Der BUND kritisiert die Schlussfolgerung der Studie, dass keine gesundheitlichen Risiken für den Menschen bestehen. Die von der WHO eingeräumte unzureichende Kenntnis der Auswirkungen müsste viel mehr zur Vorsicht mahnen statt Entwarnung zu geben. Beispielsweise wurde nicht untersucht, wie hoch die Gesundheitsrisiken durch das Einatmen von Kunststoffen sind. Damit missachtet die WHO den eigenen Vorsorgeansatz.
Auch ist aus unserer Sicht die Empfehlung der Studie, dass eine routinemäßige Überwachung von Mikroplastik im Trinkwasser nicht erforderlich sei, mehr als fahrlässig. In Deutschland wurde zum Beispiel nur eine einzige Untersuchung von Leitungswasser gemacht, auf die sich die WHO-Studie bezieht. Es gibt auch offene Grundwassersysteme, die Mikroplastik enthalten können, daher sollte Trinkwasser selbstverständlich regelmäßig auf Mikroplastik untersucht werden."
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