Kommentar: Blockierer-Staaten gefährden Ergebnis für mehr Klimaschutz in Madrid

14. Dezember 2019

Zu den anhaltenden Verhandlungen auf der Weltklimakonferenz in Madrid kommentiert Olaf Bandt, Vorsitzender des BUND:

Olaf Bandt BUND-Vorsitzender Olaf Bandt  (Foto: Simone Neumann)

"Es ist für uns schwer erträglich zu beobachten, wie viele Regierungen sich hier auf der Klimakonferenz vor ihrer Verantwortung drücken. Die Texte, die für den Abschluss der Konferenz im Umlauf sind, werden immer schwächer. Vom offiziellen Motto der Klimakonferenz 'Zeit zu handeln' ist momentan nicht viel übrig.

Die Blockadehaltung einzelner Länder torpediert in Madrid in dramatischer Weise den Konsens der internationalen Staatengemeinschaft für ambitionierten Klimaschutz. Staaten wie Australien, Brasilien oder China nehmen hier allen emotionalen Appellen zum Trotz Länder als Geisel, denen das Wasser wortwörtlich bis zum Hals steht. Die einen Länder wollen klare finanzielle Zusagen, und bekommen sie nicht. Die anderen Länder wollen klare Zusagen für höhere Klimaziele, und können sich damit nicht durchsetzen. Die Menschen verlangen Klimaschutz. Die Regierungen bieten uns Brotkrümel.

Erschreckend schwach fällt die Formulierung zu ambitionierteren nationalen Klimazielen (NDCs) aus: Im aktuellen Text werden die Staaten nur noch daran erinnert, ihre in Paris zugesagten Ambitionssteigerungen für mehr Klimaschutz ab 2020 nachzureichen. Die Europäische Union pocht bei den Verhandlungen weiter auf starke Klimaschutzambitionen. Das unterstützen wir ausdrücklich, denn mit dem Green Deal hat die EU nun die Gelegenheit, sich als weltweit führende Kraft in Sachen Klimaschutz zu positionieren."

Mehr Informationen

  • zur COP 25
  • BUND-Papier zur Beteiligung der Zivilgesellschaft
  • Der BUND vor Ort in Madrid: Der BUND-Vorsitzende Olaf Bandt ist in der Zeit vom 8. – 14. Dezember auf der COP 25 und steht für Interviews und Einschätzungen gerne zur Verfügung. Anfragen bitte über Judith Freund, BUND-Pressereferentin, ebenfalls vor Ort, unter +49 176/47 68 41 64. Die BUND-Expertin für Internationale Klimapolitik, Ann-Kathrin Schneider, ist vom 5. – 14 Dezember vor Ort und mobil erreichbar unter +49 151/24 08 72 97.
  • BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net

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