Im Rahmen des Artenschutzprojekts „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ konnten wir als BUND gemeinsam mit dem WWF und vielen weiteren Projektpartner*innen zwei weitere Luchse, Vreni und Kilian, im Thüringer Wald freilassen. Sie folgen damit den Spuren von Frieda und Viorel, die bereits im Mai 2024 in dieser Region angesiedelt wurden.
Sorgfältige Aufzucht
Luchsin Vreni stammt aus dem Schweizer Tierpark Langenberg und Luchs Kilian aus dem Zoo Nürnberg. Sie sind Teil des Erhaltungszuchtprogramm der European Association for Zoos and Aquaria (EAZA). Sie wuchsen in großen, naturnahen Gehegen auf. Beide Tiere wurden seit ihrer Ankunft im April im BUND-Wildkatzendorf Hütscheroda auf die Auswilderung vorbereitet. Der Kontakt zu Menschen wurde seit Geburt minimal gehalten, damit die natürliche Scheu erhalten bleibt.
Wie geht es den Luchsen?
Alle Luchse des Projekts tragen GPS-Halsbänder, um ihre Bewegungen zu überwachen – so auch Frieda und Viorel in den letzten Monaten. Frieda ist hauptsächlich in der Nähe von Oberhof unterwegs, während Viorel bereits größere Wanderungen unternommen hat. Beide Luchse erweisen sich als geschickte Jäger. Mithilfe der GPS-Daten konnten wir bereits mehrfach von den Luchsen erlegte Beute im Gelände aufspüren.
Eine freudige Überraschung
Im südlichen Thüringer Wald wurde zudem kürzlich eine Luchsin mit Jungtieren von einer Wildkamera aufgenommen. Dieser unerwartete Luchsnachwuchs ist der erste in der Region seit über 150 Jahren. Vermutlich ist die junge Mutter über den Frankenwald in den südlichen Thüringer Wald eingewandert. Gemeinsam mit ihren ausgewilderten Artgenossen legen die jungen Luchse einen ersten Grundstein für ein langfristig stabiles Luchsvorkommen im Thüringer Wald.