- Die Wildkatze mag naturnahe Wälder, strukturreiche Waldränder und Wiesen
- BUND sucht weitere Verbündete für Gestaltung klimarobuster Wälder
- Maßnahmen für mehr Klimastabilität im Wald nutzt auch den Menschen
Die Europäische Wildkatze kehrt langsam in ihren ursprünglichen Lebensraum zurück. Mit dem im Bundesprogramm Biologische Vielfalt geförderten Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ unterstützt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) deren Ausbreitung. Ein Wildkatzenwald von morgen ist unaufgeräumt, strukturreich und gefährdungsarm. Der BUND erklärt in einer neuen zwölfseitigen Broschüre, was das bedeutet und wie ein Wildkatzenwald entstehen kann. Darin gibt der Verband Praxisempfehlungen für Flächenbesitzende und -bewirtschaftende und lädt sie ein, sich zu beteiligen.
Projektleiterin Friederike Scholz: „Die Europäische Wildkatze ist auf vernetzte, naturnahe Laub- und Mischwälder mit Lichtungen und angrenzenden Wiesen angewiesen. Sie meidet offene, ausgeräumte Landschaften. Umso strukturreicher der Lebensraum, desto geeigneter ist er für die Wildkatze.“
Praxisempfehlungen für wildkatzengerechte Lebensräume auf einen Blick
Scholz nennt konkrete Beispiele: „Indem Sie dauerhaftes Totholz im Wald belassen, schaffen Sie für die Wildkatze Verstecke als Ruheplätze und für die Jungenaufzucht. Indem Sie Feldgehölze erhalten, ermöglichen Sie der Wildkatze eine erfolgreiche Mäusejagd. Um Gefahren für die Art zu vermeiden, raten wir, bei Waldarbeiten Rücksicht auf die Jungenaufzuchtzeit zu nehmen.“
Die Wildkatze soll sich in ihrem ursprünglichen Verbreitungsgebiet wieder ausbreiten. Deshalb sucht der BUND nach weiteren Menschen und Organisationen, die sich mit uns für die Wildkatze engagieren. Die Maßnahmen haben positive Auswirkungen, nicht nur für die Wildkatze. Sie tragen auch zu mehr Klimastabilität im Wald bei, von der die Menschen profitieren.
BUND gestaltet bis 2028 in zehn Bundesländern weitere Wildkatzenwälder
Flächenbesitzende haben die Entscheidungshoheit darüber, welche Maßnahmen auf ihrem Land umgesetzt werden. Der BUND unterstützt mit seiner Wildkatzen-Expertise und vielen ehrenamtlichen Helfer*innen. Der Aufruf des BUND richtet sich an Forstverwaltungen, Privatwaldbesitzende sowie andere Waldnutzende aus den Bereichen Forst, Landwirtschaft, Jagd, Grundbesitz, Verwaltung, Kommunen und Kirche.
Hintergrund
Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Das Projekt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDjugend und die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen um.
Die Europäische Wildkatze (Felis silvestris) lebt zurückgezogen in strukturreichen Laub- und Laubmischwäldern. Ursprünglich in ganz Deutschland heimisch, leben heute etwa 6000 bis 8000 Tiere überwiegend in Mittel- und Süddeutschland. Mit dem Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ zielt der BUND darauf ab, dass sich die Wildkatze neue Lebensräume erobern und wieder ausbreiten kann. Sie steht dabei stellvertretend für viele andere Waldbewohner. Dort, wo sich die Wildkatze wohlfühlt, sind die Bedingungen für viele Arten wie Bechsteinfledermaus, Mittelspecht oder Schwarzstorch optimal.
Mehr Informationen
- Flyer „Gemeinsam Lebensräume für die Wildkatze schaffen“
- Im Magazin „Die Wildkatze“ berichten Försterinnen und Förster über die Zusammenarbeit mit dem BUND für die Wildkatze
- Kontakt zu den BUND-Landesverbänden
- Video „Pflanzaktion für die Wildkatze“
Kontakt
- Friederike Scholz, Projektleitung “Wildkatzenwälder von morgen”,
Tel. +49 30 27586-566, Friederike.Scholz(at)bund.net - Rebecca Koch, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit “Wildkatzenwälder von morgen”, Tel. +49 30 27586-516, Rebecca.Koch(at)bund.net
- BUND-Pressestelle: Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Lara Dalbudak
Tel.: +49 30 27586-497 | -531 | -425
presse(at)bund.net