EU-Biospritstrategie gescheitert. BUND fordert Abschaffung von Zielvorgaben

17. Oktober 2012 | Mobilität, Energiewende

Brüssel/Berlin: Der BUND hat der EU-Kommission vorgeworfen, mit ihren heutigen Vorschlägen zum Einsatz sogenannter Bio-Kraftstoffe nur teilweise von ihrer bisherigen Biosprit-Strategie abzurücken. "Agrotreibstoffe werden auch weiterhin eingesetzt, selbst wenn sie in der Gesamtbilanz ihrer CO2-Emissionen genauso schlecht oder noch schlechter abschneiden als konventionelle Kraftstoffe", sagte Jens Hilgenberg, Verkehrsexperte des BUND.

"2020 sollen immer noch fünf Prozent der im Verkehrssektor eingesetzten Treibstoffe aus Pflanzen kommen, die eigentlich der Ernährung dienen. Wegen der ökologischen und sozialen Konsequenzen, die der Anbau von Agrosprit hat, wäre eine komplette Abschaffung jeglicher Zielvorgaben sinnvoll", sagte Hilgenberg.

Statt der Vorgabe einer bestimmten Prozentzahl Bioenergie im Verkehrssektor müsse die bestmögliche Nutzung der landwirtschaftlichen Flächen das Ziel sein. Erforderlich sei die Erstellung eines Ackernutzungsplans, bei dem die Nahrungsmittelproduktion eindeutig Vorrang habe. "Das führt dann automatisch zu einer Mengenbegrenzung bei Agrar-Treibstoffen", sagte Hilgenberg.

Der BUND forderte die Bundesregierung erneut auf, den Verkauf des "E10-Biosprits" zu stoppen. Dessen Einführung halte die Autohersteller davon ab, stärker auf Spritspar-Technologien zu setzen. Vor allem deutsche Hersteller favorisierten weiterhin große, schwere und spritfressende Fahrzeuge, deren klimaschädliche Auswirkungen inakzeptabel seien.
 
Pressekontakt

  • Jens Hilgenberg, BUND-Verkehrsexperte, Tel. (03 0) -2 75 86 -4 67, Mobil: (00 49) -1 51 -5 63 13 30 2
  • Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. (03 0) -2 75 86 -4 25/ -4 89,  presse(at)bund.net

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