Das Grüne Band ist Erinnerungslandschaft: BUND und Deutscher Kulturrat unterstützen Nominierung als UNESCO-Welterbe

19. Februar 2020 | Grünes Band, Lebensräume, Naturschutz

++Gemeinsame Pressemitteilung++

Berlin. Der Deutsche Kulturrat und der BUND unterstützen gemeinsam die Bemühungen, das Grüne Band Deutschland und das Grüne Band Europa als UNESCO-Welterbe in den Kategorien Natur und Kultur zu nominieren. Das ist das zentrale Ergebnis des Kolloquiums "Das Grüne Band als Erinnerungsort und Chancen für periphere ländliche Räume", welches vom 12. bis 14. Februar 2020 im Rahmen der gemeinsamen von Deutschen Kulturrat und BUND veranstalteten Reihe "Heimat – was ist das?" stattfand und vom Fonds Nachhaltigkeitskultur des Rates für Nachhaltige Entwicklung gefördert wurde.

Hubert Weiger, Ehrenvorsitzender des BUND, sagte zum gefassten Vorhaben: "Im Schatten des Eisernen Vorhanges entstanden die einzigartigen Biotope des Grünen Bandes. Diese bieten nicht nur unzähligen bedrohten Arten Heimat, sondern halten auch die Erinnerung an den Mut der Menschen wach, die mit friedlichen Mitteln Diktaturen überwunden haben und Grenzen zu Fall brachten. Seit über 30 Jahren engagiert sich der BUND auch mit zahlreichen ehrenamtlich Aktiven für den Erhalt und die Entwicklung dieser wertvollen Kulturlandschaft."

Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates Olaf Zimmermann fügte hinzu: "Am Grünen Band ist Zeitgeschichte erlebbar und Erinnerung möglich. Ein Ort auch für die kommenden Generationen, der an Demokratie, Freiheit und Frieden in unserem Land und in ganz Europa erinnert. Dazu wollen wir einen Beitrag leisten, neue Begegnungsorte und attraktive Formen der Erinnerungskultur unterstützen, Menschen zusammenbringen und zeigen, dass Natur und Kultur keine Gegensätze sind."

Der stellvertretende Leiter des Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrums Bad Alexandersbad Joachim Twisselmann sieht sein Haus, in dem das gemeinsame Kolloquium stattfand, als Ort der öffentlichen Verständigung nahe des Grünen Bandes: "Es braucht mehr Orte, an denen Menschen miteinander ins Gespräch kommen. Orte, an denen Heimat erlebbar wird und die uns bewusstmachen, was uns geprägt hat. Die uns ermöglichen, die Heimat mit anderen Augen zu sehen und zu erkennen, dass unser Alltägliches für andere etwas ganz Besonderes ist."

Susanne Keuchel, Präsidentin des Deutschen Kulturrates, adressierte darüber hinaus die Bedeutung von Heimat für die Kultur und Nachhaltigkeit: "Heimat kann ein idealer Ausgangspunkt für einen kulturellen Wandel unserer Gesellschaft zur Nachhaltigkeit sein, denn hier können wir aktiv Einfluss nehmen, gestalten und verändern. Ein wesentlicher Beitrag des Kulturbereichs liegt dabei in der Stärke der Künste, Perspektivwechsel anzuregen. Kunst und Kultur schaffen Innovationen, mobilisieren gestalterische Ressourcen und eigene Haltungen. In diesem Sinne braucht Nachhaltigkeit auch eine 'kulturelle Heimat' in Form kultureller Narrative und Gestaltungsvisionen für heutige und kommende Generationen."

Mehr Informationen

  • Hinweis: Mit Unterstützung des Rates für Nachhaltige Entwicklung wurde das Kooperationsprojekt "Heimat – was ist das?" zwischen dem BUND und dem Deutschen Kulturrat ins Leben gerufen. Ziel ist, eine Brücke zwischen dem Nachhaltigkeitsdiskurs des Natur- und Umweltbereiches und kulturpolitischen Debatten zu schlagen. 
  • zum Grünen Band
  • Hochaufgelöste Fotografien zum Grünen Band
  • Pressekontakt: Liana Geidezis, Leiterin Fachbereich Grünes Band beim BUND, Tel.: (09 11) 57 52 94-0, liana.geidezis(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel.: (030) 2 75 86-425/-531/-497/-46, presse(at)bund.net

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