- Die ehemalige innerdeutsche Grenze virtuell entdecken
- Berichte von Zeitzeugen, Eintauchen in seltene Lebensräume
- Präsenz auf Demokratiefest in Berlin vom 24. bis 26. Mai
Das Grüne Band erkunden, als wäre man vor Ort: Drei virtuelle 360°-Touren des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) laden ein zu Erkundungstouren an die ehemalige innerdeutsche Grenze, in naturnahe Wälder, zu intakten Mooren und blühenden Orchideenwiesen – aber auch in alte Grenztürme, zu geschleiften Ortschaften und an ehemalige Sperrgräben. Denn wo einst der innerdeutsche Todesstreifen war, schlängelt sich nun eine 1400 Kilometer lange Lebenslinie: das Grüne Band. Direkt nach dem Mauerfall 1989 vom BUND initiiert, ist der Korridor von der Ostsee bis nach Bayern voller Naturschätze und Orte der Erinnerung. Am kommenden Wochenende sind die Touren auch in Berlin auf dem Demokratiefest der Bundesregierung zu sehen.
Direkt in die Altmark (nördliches Sachsen-Anhalt), in das Werrabergland (Thüringen/Niedersachsen) oder in die Rhön (Thüringen/Hessen/Bayern) gelangt man mit einem Klick auf www.360-grad.bund.net/gruenes-band.
Auf der Tour durch die Altmark, gefördert im ‚Bundesprogramm Biologische Vielfalt‘, lassen sich etwa die typischen Lebensräume von Braunkehlchen, Kranich und Orchideen entdecken sowie Moore oder Salzwiesen erleben. Auch der scheue Pirol und der Kuckuck sind zu hören. Ein ehemaliger Grenzer und heutiger Naturschützer nimmt die Nutzer*innen mit auf einen alten Wachturm und berichtet von seiner Arbeit damals und heute.
Im idyllischen Werrabergland zwischen Hessen und Thüringen erzählen Anwohner von einem spektakulären Fluchtversuch, einer Kindheit im Schatten der Sperranlagen und erkunden den Ort, an denen früher einmal das Gasthaus ‚Zur Guten Hoffnung‘ stand. Diese 360°-Tour, gefördert im ‚Bundesprogramm Jugend erinnert‘, führt auch zu blütenreichen Wiesen und den Schicksalen von Menschen, die über Nacht Haus und Hof verlassen mussten.
In der 360°-Etappe in der Rhön, ebenfalls gefördert im ‚Bundesprogramm Jugend erinnert‘, erfahren Nutzer*innen von der Geschichte der Teilung und warum sich seltene Arten ausgerechnet in den Grenzstreifen zurückzogen. Auf idyllischen Bergwiesen des Grünen Bandes besuchen sie Wachtelkönig und Apollofalter, erkunden das Schwarze Moor, die Weite des nächtlichen Sternenhimmels und die Überreste einer jahrhundertealten Mühle, deren Müller gegen ihren Willen ausgesiedelt wurden.
Vom 24. bis 26. Mai sind die Touren im Berliner Regierungsviertel auf dem Demokratiefest zu erleben, welches die Bundesregierung zum 75. Jubiläum des Grundgesetzes ausrichtet. Der Pavillon des Bundesumweltministeriums präsentiert die virtuellen Reisen an das Grüne Band am Freitag von 14:00 bis 19:30 Uhr sowie am Samstag und Sonntag jeweils von 11:00 bis 19:30 Uhr.
Hintergrund
Das Grüne Band, initiiert 1989 vom BUND, erstreckt sich über 1.400 Kilometer entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze. Über 1.200 seltene Tier- und Pflanzenarten finden hier einen Lebensraum. Im dem aktuellen Projekt ‚Quervernetzung Grünes Band‘ schafft der BUND Korridore vom Grünen Band in die umgebende Landschaft, um so für zahlreiche Arten Biotope und Lebensräume zu erhalten und zu verbinden. Gefördert wird das Projekt von 2019 bis 2025 im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesumweltministeriums.
Mehr Informationen
- Die Erlebnistouren am Grünen Band
- Themenseite Grünes Band
- www.europeangreenbelt.org
- Fotos zum Grünen Band zur freien Verwendung bei Nennung BUND/Name
Kontakt
- Katrin Evers, BUND Naturschutzgroßprojekte, Tel.: + 49 30-275 86 535, Mobil: +40 1590-1628936, Katrin.Evers(at)bund.net
- BUND-Pressestelle: Sigrid Wolff | Daniel Jahn | Lara Dalbudak
Tel.: +49 30 27586-497 | -531 | -425
presse(at)bund.net