Coastal Cleanup Day gegen Müll am Strand: Ursachen des Müllproblems nicht länger ignorieren

18. September 2020 | Meere, Ressourcen & Technik, Nachhaltigkeit

Bremen/Berlin. Anlässlich der weltweiten Müllsammelaktionen "World Cleanup Day" und "International Coastal Cleanup Day" am 19. September warnt der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), dass nur veränderte Produktions- und Konsumweisen das weltweite Müllproblem an Küsten und Stränden lösen wird. Die BUND-Landesverbände an Nord- und Ostsee beteiligen sich am Aktionstag durch Müllsammel- und Strandsäuberungen sowie Aktionen vor Ort.

"Es landet zu viel Müll in der Natur. Wir riskieren, den einzigartigen Lebensraum Meer in eine große Müllhalde zu verwandeln", warnt BUND-Meeresmüllexpertin Dorothea Seeger. "Unsere Art zu leben und zu konsumieren produziert zu viel Müll. Doch nicht allein wir Verbraucherinnen und Verbraucher sind in der Pflicht, sondern vor allem Industrie und Handel: Sie haben Wegwerfprodukte über Jahrzehnte zur Normalität gemacht. Müllsammelaktionen sind wichtig und sinnvoll, um auf den Schaden aufmerksam zu machen und möglichst einzudämmen. Sie behandeln letztendlich jedoch nur die sichtbaren Symptome. Was wir brauchen, ist ein Umdenken zurück dazu, dass Produkte möglichst lange genutzt werden können und Müll gar nicht erst entsteht."

Gerade in Zeiten der Corona-Pandemie erleben Plastik- und Einwegprodukte eine besorgniserregende "Renaissance". Neuerdings landen vermehrt Einweg-Masken und -Handschuhe in der Natur. Aus einem gesteigerten Hygienebedürfnis heraus werden wieder vermehrt Einwegverpackungen akzeptiert. Der BUND fordert die staatliche Stärkung von Mehrwegsystemen und ruft Verbraucherinnen und Verbraucher dazu auf, auch weiterhin auf Mehrwegprodukte zu setzen. "Ein Beispiel sind wiederverwendbare Gefäße für den Coffee-to-go oder das Take-away-Essen. Mehrwegprodukte haben keine hygienischen Nachteile, aber große Vorteile für die Umwelt", so die Meeresmüllexpertin.

An einigen Orten werden an diesem Wochenende auch achtlos entsorgte Zigarettenkippen separat gesammelt. "Eine einzige Zigarettenkippe kann 1.000 Liter Wasser für kleine Wassertiere vergiften und unbewohnbar machen. Darüber hinaus zerfallen die Zigarettenfilter aus Kunststoff zu Mikroplastik und schaden unseren Meeren auch so massiv", gibt Seeger zu bedenken. 

Mehr Informationen

  • Am dritten Samstag im September findet jedes Jahr die größte Strandmüllsammelaktion der Welt statt: der "International Coastal Cleanup Day". Bereits seit 1986 werden an diesem Tag Menschen auf der ganzen Welt aktiv und sammeln Müll an den Stränden auf. Der "World Cleanup Day" findet 2020 zum dritten Mal statt. Der BUND beteiligt sich auch in diesem Jahr an den Küsten von Nord- und Ostsee und freut sich über tatkräftige Unterstützung. 
  • zu Meeresmüll
  • zu Mikroplastik
  • zur Problematik von Zigarettenkippen
  • Kontakt: Dorothea Seeger, BUND-Expertin für Meeresmüll, Tel. 01 78 / 2 08 57 94, dorothea.seeger(at)bund.net sowie BUND-Pressestelle (Sigrid Wolff / Daniel Jahn / Judith Freund / Heye Jensen), Tel. (030) 2 75 86-425 / -531 / -497 / -464, presse(at)bund.net

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