BUND-Protest in Warschau mit Riesen-Erdkugel: Klimagipfel muss sofortige Schritte zur Minderung der globalen Treibhausgase einleiten

15. November 2013 | Energiewende, Klimawandel

Warschau/Berlin: Mit einer im Durchmesser drei Meter großen Erdkugel und dem Banner-Aufruf "Warschau 2013 – Klimaschutz jetzt!" haben Aktivisten des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) heute zur Halbzeit der Weltklimakonferenz vor dem Nationalstadion, dem Tagungszentrum in Warschau, demonstriert. "Ungeachtet der einen Tag vor der Konferenz geschehenen Taifun-Katastrophe auf den Philippinen treten die Verhandlungen in Warschau leider auf der Stelle", sagte die BUND-Klimaexpertin Inga Römer. Ein Schlag ins Gesicht der Klimaopfer seien auch die während der Klimakonferenz erfolgten Ankündigungen Australiens und Japans, ihre Klimaschutzziele abschwächen zu wollen.  

Nach wie vor gebe es zudem keine ausreichenden Finanzzusagen zum Ausgleich von durch den Klimawandel in Entwicklungsländern verursachte Schäden. Die seitens der Europäischen Union angekündigte Reduzierung ihrer Treibhausgase um 20 Prozent bis 2020 reiche ebenfalls nicht aus. Um die von Klimaforschern berechnete Minderungslücke von mindestens acht Gigatonnen CO2 bis 2020 zu schließen und so eine Erderwärmung über zwei Grad zu vermeiden, müssten die EU und Deutschland vorangehen und ihr Klimaziel auf wenigstens 30 Prozent erhöhen.

Römer: "Angesichts der bereits jetzt schon katastrophalen Folgen der Erderwärmung ist das Schneckentempo der Klimaverhandlungen desaströs. Die Welt darf nicht länger zusehen, wie das Leben zehntausender Menschen zerstört wird. Vor allem die Industriestaaten sind in der Pflicht, den hauptsächlich von ihnen verursachten Klimawandel umgehend einzudämmen." Aber auch große Schwellenländer wie China, Indien und Mexico müssten endlich konkrete Emissionsreduktionsziele bis 2020 zusagen.

"In Warschau muss das neue globale Klimaschutzabkommen von 2015 vorbereitet werden. Um dieses Abkommen zustande zu bringen, müssen die Entwicklungsländer wieder Vertrauen zu den Industrieländern aufbauen können. Die EU und Deutschland müssen sich endlich darauf einigen, woher die versprochenen Gelder für den Klimafonds kommen sollen und wie das Versprechen, bis 2020 100 Milliarden Euro pro Jahr für die vom Klimawandel am stärksten betroffenen Länder zur Verfügung zu stellen, erfüllt wird", sagte Römer.

Pressekontakt

  • Inga Römer, BUND-Klimaschutzexpertin, in Warschau vor Ort erreichbar unter Mobil: (00 49) 1 70 / 1 60 66 58 oder ( 00 49 ) 1 76 / 63 63 23 77, inga.roemer(at)bund.net bzw. Almut Gaude, BUND-Pressereferentin, in Warschau vor Ort, Mobil: (00 49) 1 63 / 6 07 90 90, almut.gaude(at)bund.net

 

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