BUND kritisiert Tierwohl-Initiative als weitere Rede-Runde ohne konkrete Tierschutzwirkung

17. September 2014 | Landwirtschaft, Massentierhaltung

Berlin: Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) warnte anlässlich der Tierwohl-Initiative des Landwirtschaftsministeriums in Berlin vor Nebelkerzen-Manövern, die weder den Tierschutz im Stall noch die Wahlfreiheit der Verbraucher voran brächten.

BUND-Agrarexpertin Reinhild Benning sagte: "Bisher ist der Tierwohloffensive der Bundesregierung nicht zu entnehmen, wann es welchen Tieren in der zunehmend industrialisierten Tierhaltung besser gehen wird. Erhebliche Zweifel an der Wirkung des geplanten Kompetenzkreises Tierwohl sind aus Sicht des BUND angebracht, nachdem schon die zeitaufwändigen Gesprächsrunden im Rahmen der von Ex-Ministerin Ilse Aigner inszenierten 'Charta für die Landwirtschaft' keine greifbaren Fortschritte brachte."

Für ein Mehr an Tierschutz in den Ställen müssten Bund und Länder den gesetzlichen Rahmen neu setzen, forderte Benning: "Das Tierschutzgesetz muss Qualzucht und zu enge Haltung beenden. Das Kennzeichnungsrecht muss Verbrauchern endlich Tierschutz am Supermarktregal ermöglichen. Fleisch aus Massentierhaltung muss genauso schnell erkennbar sein wie heute schon das Ei mit der '3' aus dem Käfig. Dank dieser Kennzeichnung kaufen 95 Prozent der Verbraucher Eier aus alternativen Haltungen. Zudem müssen direkte und indirekte Subventionen für Tierfabriken und Schlachthöfe gestoppt werden. Ökolandbau, bäuerliche Betriebe mit Weidehaltung und regionale Verarbeitung und Vermarktung gilt es wirksam zu stärken."

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