Ausstieg der US-Regierung aus Pariser Klimaabkommen wäre ungeheurer Affront gegen die Weltgemeinschaft

01. Juni 2017 | BUND, Bundestagswahl, Energiewende, Klimawandel, Kohle

Berlin: Sollte die US-Regierung heute tatsächlich aus dem Pariser Klimaschutzabkommen aussteigen, wäre dies für Hubert Weiger, den Vorsitzenden des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ein "ungeheurer Affront gegen die Weltgemeinschaft" und ein gravierender Schlag gegen die Bemühungen um mehr globalen Klimaschutz.

"Ein Ausstieg Trumps aus dem Pariser Klimaschutzvertrag zeugt von enormer Ignoranz gegenüber den existierenden Klimarisiken. Trump kann zwar das Pariser Klimaabkommen aufkündigen, weltweit arbeiten jedoch fast alle Regierungen weiter an dessen Umsetzung", sagte Weiger.

"Trumps Antiklimaschutzpolitik gefährdet die Lebensgrundlagen aller", sagte Weiger. "Der weltweite Siegeszug der regenerativen Energien kann nicht mehr gestoppt werden. Während die Kohleindustrie rote Zahlen schreibt, schaffen erneuerbare Energien auch in den USA hunderttausende neue Jobs", sagte der BUND-Vorsitzende.

Werde der Vertrag tatsächlich aufgekündigt, hätten US-amerikanische Unternehmen und vor allem die vom Klimawandel bereits Betroffenen die negativen Folgen zu tragen. Der BUND-Vorsitzende sieht auch in der Rücknahme wesentlicher nationaler Klimaschutzzusagen durch die Trump-Regierung Gefahren für die Sicherheit der Weltgemeinschaft.
 
"Entwicklungsländer, Küstenstädte und kleine Inselstaaten gehören zu den ersten Opfern der Klimakrise. Auch in den USA verursacht der Klimawandel zunehmend Wetterextreme. Hurrikans wie Katrina oder Sandy zerstören das Hab und Gut von Zehntausenden. Überflutungen wie 2005 in New Orleans oder 2016 in Louisiana kosten viele sogar das Leben. Die Opfer von Trumps Entscheidung werden Millionen Menschen sein, im eigenen Land, aber vor allem in ärmeren Staaten. Die Unterzeichner des Paris-Abkommens, vor allem die EU und andere große Industrie- und Schwellenländer, müssen jetzt den Ausstieg aus fossilen Energien beschleunigen und die Umsetzung des Abkommens gewährleisten", sagte Weiger.

Globaler Klimaschutz erfordere den Ausstieg aus der Kohleverstromung, die Verkehrswende und den klimafreundlichen Umbau der Landwirtschaft. Für Deutschland heiße das, die Bundesregierung müsse deutlich vor 2030 aus der Kohle aussteigen und in einem Bündnis von Vorreiterstaaten den Kohleausstieg auch international voranbringen, sagte der BUND-Vorsitzende.

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Pressekontakt: Tina Löffelsend, BUND-Klimaexpertin, Tel. 01 76 / 20 06 70 99 bzw. Rüdiger Rosenthal, BUND-Pressesprecher, Tel. 01 71 / 8 31 10 51, presse(at)bund.net

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